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Aquarium Pflanzen werden braun

von | 31. Aug, 2022

Es sieht nicht schön aus und vor allem kann es ein Hinweis auf ein durcheinandergeratenes Gleichgewicht im Aquarium sein: deine Aquarium Pflanzen werden braun. Wir haben verschiedene Gründe zusammengetragen, die dazu führen können, dass deine Pflanzen plötzlich die Farbe verlieren. Einige davon haben absolut nichts mit falscher Pflege zu tun und können mit ein wenig Geduld behoben werden, andere hingegen erforden sofortiges Handeln.

Funktion von Aquarium Pflanzen

Aquarium Pflanzen haben nicht nur dekorative Zwecke, sondern erfüllen auch wichtige Aufgaben in Ihrem Becken. Zum einen filtern Sie Kohlendioxid aus dem Wasser und reichern es mit Sauerstoff an. Das ist wichtig für die Gesundheit deiner Fische, aber auch für die deiner Pflanzen selbst, denn es verhindert Algenbildung. Zum anderen bieten Pflanzen für verschiedene Bewohner Versteckmöglichkeiten. Das ist besonders dann wichtig, wenn du Arten zusammenhältst, deren adulte Tiere sich vertragen, deren Jungtiere jedoch auf dem Speiseplan stehen. Mit der passenden Bepflanzung haben die Jungtiere die Chance, sich vor den Jägern zu verstecken.

Damit die Pflanzen all ihre Aufgaben erfüllen können müssen allerdings die Bedingungen stimmen. Ist das nicht der Fall, kann es sein, dass sie braun werden.

Aquarium Pflanzen werden braun: mögliche Gründe

Abwerfen der Luftblätter

Viele der Pflanzen, die du in dein Aquarium setzt, sind in der Natur emers wachsend. Sie wachsen also über Wasser, aber in Feuchtgebieten, wie beispielsweise Sümpfen. So werden die meisten Aquarium Pflanzen auch gezüchtet: über Wasser. Sie wachsen in Treubhäusern, ehe sie bei dir im Becken landen. Wenn man sie nun unter Wasser setzt, passen sich diese Pflanzen den neuen Gegebenheiten an. Dazu gehört, dass sie ihre Luftblätter abwerfen und neue Unterwasserblätter wachsen. Diese sind anders gebaut, um sich dem Leben unter Wasser anzupassen.

Dieser Vorgang sieht aber zunächst so aus, als würde die Pflanze leiden, denn die Luftblätter werden braun und fallen ab und nicht immer sieht man schon neue, gesunde Blätter nachwachsen. Wenn deine neue Pflanze also braun wird, hilft eine schnelle Recherche, ob sie emers gezüchtet wurde, um deine Sorgen beizulegen. Deine Pflanze ist nicht krank, sie passt sich nur an.

Aquarium Pflanzen werden braun wegen Nährstoffmangel

Ein möglicher Grund für braune Blätter in deinem Becken kann ein Ungleichgewicht von Nährstoffen sein. In diesem Fall heißt es handeln und anpassen, damit deine Pflanzen sich erholen können. Wichtiger Hinweis: Erholung heißt, dass keine weiteren Blätter braun werden und neue, gesunde Blätter wachsen, die Blätter, die schon braun sind, werden nicht wieder grün. Laut dem Minimumgesetz kann eine Pflanze nur soweit wachsen, wie es der am wenigsten vorhandene Nähstoff zulässt. Es kann also sein, dass nur ein einziger Nährstoff fehlt, und so deine Pflanze am Wachstum hindert oder eben braun werden lässt. Um herauszufinden, welcher Nährstoff fehlt (oder gar im Übermaß vorhanden ist), braucht es Wassertests.

Die wichtigsten Stoffe, die deine Pflanzen brauchen, sind Eisen, Stickstoff, Phosphor, Kalium und Magnesium. Je nachdem, woran es mangelt, zeigen deine Pflanzen unterschiedliche Symptome.

Eisen

Eisen ist ein sogenannter Mikronährstoff, er ist also in geringeren Mengen vorhanden, als andere Nährstoffe. Ebenfalls zu diesen Mikronähstoffen gehlren Mangan, Bor, Calcium, Zink und Kupfer. Bei Eisenmangel verfärben sich die Blätter meist gelblich. Sie hängen ungesund und können kein Chlorophyll mehr bilden, was unter anderem für die grüne Färbung der Pflanze sorgt. Bei extremem Mangel können die Blätter weiß werden, in anderen Fällen kann man schwarze Nekrosen beobachten. Man erkennt Eisenmangel relativ früh an hellen Triebspitzen bei Stängelpflanzen erkennen. Auch ein Wassertest kann den Eisenwert mitteilen.

Abhilfe schaffen kannst du zum Beispiel mit Eisendünger.

Phosphor

Phosphor ist einer der ‚Makronährstoffe. Dazu zählen zusätzlich Stickstoff, Magnesium und Kalium. Phosphor muss immer im perfekten Mittelmaß vorhanden sein. Bei zu wenig Phosphor ist das Wachstum stark gehemmt, einige Arten verfärben sich lila oder dunkel. Zu viel Phosphor kann hingegen Algenwachstum begünstigen und sorgt für braune Flecken auf den Blättern.

Wie auch bei Eisen sind Stängelpflanzen ein gutes Frühwarnsystem. Das liegt daran, dass diese Pflanzen normalerweise recht schnell wachsen. Hier sieht man also schnell die ersten Symptome einer Mangelerscheinung. Mit einem Wassertest kann man den Phosphorwert anhand von Phosphatwerten bestimmen.  Phosphat ist die Verbindung von Phosphor und Sauerstoff.

Kalium

Kaliummangel äußerst sich ein wenig anders, als durch braunwerden. Oft bekommen die Blätter hierbei zuerst schwarze Punkte. Diese werden zu Löchern. Das ist ein eindeutiges Zeichen für Kaliummangel. Leider weniger eindeutig sind andere Symptome, wie zum Beispiel das verminderte Wachstum sowie eine gelbliche Färbung der Blätter.

Kaliummangel kann durch zu starke Beleuchtung und CO₂-Düngung entstehen.

Stickstoff

Von Stickstoffmangel sind vor allem ältere Blätter betroffen. Sie werden dabei von der Spitze her gelb oder bräunlich. Unter Umständen färben sich die Blätter auch rötlich Wie bei den meisten anderen Mangelerscheinungen kann außerdem das Wachstum vermindert werden. Auch verformte Blätter können wachsen. Den Stickstoffgehalt kannst du zum Beispiel mit einem Nitrattest überprüfen.

Magnesium

Magnesium als Nährstoff ist wichtig für die Bildung von Blattgrün und damit ein wichtiger Faktor für die Fotosynthese. Bei zu wenig Magnesium können die Blätter sich nicht mehr komplett einfärben, sie werden blasser oder gelb. Ist der Mangel noch nicht extrem, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Blattadern grün bleiben.

Für die Bestimmung des Magnesiumgehaltes gibt es natürklich Schnelltestsfür Aquarien.

CO₂-Mangel

Damit die Pflanzen Fotosynthese betreiben können, brauchen sie CO₂. Ist nicht genug Kohlenstoffdioxid vorhanden, kann es sein, dass die Pflanzen braun werden und weniger wachsen. Ein Mangel entsteht zum Beispiel dann, wenn nicht genügend Besatz im Aquarium ist, der CO₂ produziert. Jetzt ist es sinnvoll, CO₂ zuzuführen, zum Beispiel durch einen Dünger. Beachtet allerdings die Dosierungshinweise, damit ihr nicht ausversehen einen Kaliummangel herstellt.

Aquarium Pflanzen werden braun wegen anderer Bewohner

Einige Aquarienbewohner könnten es auf ihre Pflanzen abgesehen haben. Schnecken, aber auch Welse und andere Fische, bei denen spezifische Pflanzen auf dem Speiseplan stehen, können deine Blätter beschädigen. Schnecken und Saugwelse schaben mit ihren Mäulern die oberste Schicht der Blätter, die Epidermis, kaputt. Der Schutz des Blattes ist nicht mehr intakt, es färbt sich unter Umständen braun und stirbt ab. Andere Fische fressen Blätter direkt an, was zu Löchern und auf Dauer zum Absterben der Blätter führen kann.

Fälle von solchen mechanischen Beschädigungen erkennst du gut daran, dass oft nur einzelne Blätter betroffen sind, seltener ganze Pflanzen. Leider hilft hier nur eine Umplanung, entweder des tierischen oder des pflanzlichen Besatzes. Passe sie aneinander an, sodass keine Pflanze mehr angeknabbert wird.

Algen auf den Pflanzen

Um das zu erkennen, musst du genau hinschauen: Verfärben sich deine Blätter oder befindet sich brauner Belag auf deinen Blättern? Ist letzteres der Fall, kann es sich um Kieselalgen handeln. Diese nennt man, ihrer Farbe wegen, auch Braunalgen. Sie setzen sich auf die Blätter deiner Pflanzen, aber auch auf deine Scheiben und Hardscape in deinem Becken. Sie tauchen besonders gern in der Einfahrphase deines Aquariums auf und verschwinden von selbst, sobald sich die Wasserwerte eingependelt haben. Tauchen sie in einem etablierten Aquarium auf, solltest du einmal deine Wasserwerte checken und gegebenenfalls Maßnahmen ergreifen, damit sich die Werte wieder einpendeln.

Der Einfluss von Licht

Manchmal kann es sein, dass Pflanzen an der Oberfläche rötlich braune Blätter bilden. Diese entstehen aus bräunlichen Trieben, die zunächst einmal nach einer kranken Pflanze aussehen. Das ist aber nicht unbedingt der Fall. Die Pflanze wappnet sich nur gegen das Mehr an Licht, womit sie sich näher an der Oberfläche auseinandersetzen muss. So wie wir menschen braun werden, werden eben auch manche Pflanzen braun, um die „Innereien“ vor dem starken Licht zu schützen. Ein Beispiel dessen siehst du zum Beispiel oben im Bild. Die obersten Blätter sind rötlich braun, obwohl die restliche Pflanze grün ist.

Wenn die Blätter sich jedoch nicht nur verfärben, sondern auch absterben, kann ein Mangel an Licht der Grund dafür sein. Jede Pflanze hat ihre eigenen Ansprüche an ihren Lebensraum und dazu gehört in den allermeisten Fällen ein Mindestmaß an Licht. Und während die meisten Pflanzen kurzfristig mit weniger Licht auskommen, sollte das kein Dauerzustand sein. Um solche traurigen Fälle zu vermeiden, solltest du immer die Bedürfnisse einer Pflanze prüfen, ehe du sie in dein Aquarium holst.

Aquarium Pflanzen werden braun, weil der Boden nicht stimmt

Auch wenn die meisten Aquarien ihre Nährstoffe eher aus dem Wasser, als aus dem Boden ziehen, ist auch der richtige Bodengrund eine wichtige Voraussetzung, für glückliche Pflanzen. Sie müssen sich darin verwurzeln können, dafür brauchen sie einen gewissen Halt und einen gewissen Platz. Zu feiner Sand ist ungeeignet für Pflanzen, zu grober Kies gibt einigen Arten jedoch nicht genug Halt.

Eine extreme Verdichtung oder gar faulende Stellen im Bodengrund können außerdem dafür sorgen, dass deine Pflanzen die Blätter hängen lassen. Achte also auf einen gesunden Boden und führe auch dem hin und wieder ein Mindestmaß an Nährstoffen zu. Du bist dir unsicher, was der richtige Bodengrund ist? Schau doch bei unserem Artikel zum Thema vorbei!

Cryptocorynenfäule

Die sogenannte Cryptocorynenfäule befällt nur Wasserkelche, also nur bestimmte Pflanzen. Leider kommt sie schleichend und dann ganz plötzlich, sodass man sie meistens erst bemerkt, wenn es zu spät ist. In diesem Fall werden die Blätter braun, dann glasig und zuletzt zerfallen sie vollständig – über den Zeitraum eines Tages. Die Ursachen für eine solche Fäule sind nicht abschließend geklärt, aber man vermutet, dass die Wasserkelche bei Veränderungen anfälliger werden für eine solche Fäule. Eine Veränderungen der Nitrit-Werte kann ein erstes Anzeichen sein.

Transportschäden

Auch unter Wasserpflanzen gibt es so richtige Mimosen. Nicht im eigentlichen Sinne, aber sie sind mindestens genauso empfindlich. Vallisnerien zum Beispiel. Diese Pflanzen werden gerne braun, direkt nachdem sie eingesetzt wurden. Leider sind sie sehr transportempfindlich. Wenn dabei die Temperatur zu stark geschwankt hat, nimmt sie dir das übel. In den allermeisten Fällen schmeißt sie aber erst einmal nur die äußeren Blätter ab, bis sie sich in ihrem neuen Heim eingelebt hat und wieder in der Lage ist, all ihre Blätter ausreichend mit Nährstoffen zu versorgen.

Aquarium Pflanzen werden braun: Fazit

Wie du siehst, kann es tausend und einen Grund geben, warum deine Aquarium Pflanzen braun werden, doch in den allermeisten Fällen sind sie zu retten. Dabei gilt natürlich, je früher du erkennst, was Sache ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass du die Pflanze retten kannst. Regelmäßige Kontrollen der Wasserwerte, ein Grundmaß an Planung beim Besatz und häufiges Kontrollieren des Zustandes deiner Pflanzen sollten dafür sorgen, dass keine bleibenden Schäden entstehen. Wenn etwas passiert, bekommst du es sofort mit, kannst dem Problem auf den Grudn gehen und umgehend handeln. Wir hoffen, dieser Ratgeber konnte dir helfen und hat dir vielleicht verraten, was mit deiner Pflanze gerade nicht stimmt.

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