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Aquarium Beleuchtung richtig wählen

von | 29. Jun, 2022

Wenn du dein Aquarium einrichtest, ist eines der ersten Dinge, um die du dich kümmern musst, das richtige Licht. Damit du weißt, was hierbei wichtig ist, und worauf du achten solltest, haben wir dir diesen kleinen Ratgeber zusammengestellt. Hier findest du alles rund um das Thema Aquarium Beleuchtung: Von der richtigen Menge an Lumen bis zu dem besten Leuchtmittel haben wir alles für dich zusammen getragen.

Inhaltsverzeichnis

Warum braucht man Aquarium Beleuchtung?

Aquarien sind kleine Ökosysteme. Je größer dieses Ökosystem ist, desto natürlicher kann es sich selbst regulieren, doch eine Sache kann eben nur die Natur erreichen: Sonnenlicht ausgleichen. In der Natur ist das Sonnenlicht die Lichtquelle, die Heizung und der Tagesrhythmus-Anzeiger in einem. In deinem Aquarium hat direktes Sonnenlicht aber eigentlich hauptsächlich Nachteile. Zum einen erhitzt es das Wasser, was zu Stress für deine Bewohner führen kann, zum anderen begünstigt Sonnenlicht Algenwachstum, was natürlich deiner Wasserqualität schadet.

Deshalb brauchst du künstlichem Aquarium Beleuchtung. Diese Beleuchtung erzeugt einen künstlichen Tag-und-Nacht-Rhythmus und gibt den Pflanzen die Möglichkeit, Fotosynthese zu betreiben. Dieser Vorgang ist wichtig für dein Aquarium, denn bei der Fotosynthese brauchen die Pflanzen Nährstoffe und produzieren Sauerstoff. Die Nährstoffe werden so sinnvoll verwertet und begünstigen nicht etwa das Wachstum neuer Algen.

Damit du nicht trotz Beleuchtung Algen oder Temperaturschwankungen erfährst, solltest du dein Aquarium auf keinen Fall in direktem Sonnenlicht aufstellen.

Die wichtigsten Parameter

Wenn du dir jetzt die richtige Beleuchtung kaufen willst, gibt es einige Werte und Parameter, die du erkennen und beachten solltest. Wir wollen dir hier einmal kurz erklären, wofür die einzelnen Begriffe und Abkürzungen stehen, ehe wir dir im folgenden Text unbekannte Vokabeln um die Ohren hauen. Wenn du die Parameter schon kennst, kannst du natürlich einfach zum nächsten Kapitel springen.

  • Watt, W: Watt steht für die umgesetzte Energie pro Zeitspanne. Bei Neonröhren misst man gerne an der Wattzahl, welche Stärke die richtige für dein Aquarium ist. Bei LED Beleuchtung für das Aquarium ist diese Einteilung nicht so sinnvoll, denn LEDs haben einen geringeren Strombedarf auf ähnliche Lichtleistung wie Neonröhren, es ist also nicht besonders gut vergleichbar.
  • Lumen, lm: Lumen gibt an, wie viel Licht eine Lichtquelle pro Zeiteinheit ausstrahlt. Diese Einheit ist unabhängig vom Energieverbrauch, es geht nur um die tatsächliche Lichtangabe. Will man herkömmliche Glühlampen mit LED-Lampen vergleichen, eignet sich Lumen also als Einheit.
  • Kelvin, K: Bei Kelvin geht es um die Lichtfarbe. Da man die Lichtfarben in warm, neutral und kalt unterteilt, nutzt man hier eine Temperaturskala. Je niedriger die Kelvin-Zahl, desto wärmer ist das Licht. Warmweiß ist im Grunde von 0 bis etwa 4.000 Kelvin, neutrale Farbtemperaturen liegen bei 4.000 bis etwa 6.000 Kelvin und darüber liegen wir bei kaltweißem Licht.
  • CRI, Ra: Der Colour Rendering Index gibt an, wie Licht die Farbe im Vergleich zu Sonnenlicht wiedergibt. Angegeben wird der Wert in Ra. Sonnenlicht entspricht dabei 100 Ra. Je näher der Wert dem Wert von Sonnenlicht kommt, desto „natürlicher“ wirkt die Farbwahrnehmung.

Jetzt kennst du die Einheiten, die im Folgenden auftauchen werden und es kann losgehen mit den eigentlich wichtigen Fragen!

Wie viel Licht im Aquarium?

Zuerst einmal ist wichtig, wie stark das Licht in deinem Becken sein sollte, damit deine Bewohner und Pflanzen sich wohlfühlen. Was Beleuchtung angeht, sind Pflanzen anspruchsvoller, als die tierischen Bewohner, daher achten wir heute auf deren Bedürfnisse. Wenn es deinen Pflanzen gut geht, geht es deinen tierischen Bewohnern auch gut, denn deine Pflanzen helfen ja bei der Nährstoff- und Sauerstoffbalance.

Grundsätzlich gelten folgende Faustregeln:

  • Für niedrige Beleuchtung brauchst du bis zu 20 Lumen pro Liter.
  • Bei mittlerer Beleuchtung brauchst du 25 bis 30 Lumen pro Liter.
  • Für starke Beleuchtung brauchst du mindestens 35 Lumen pro Liter.

Wer lieber Wattzahlen möchte, kann sich hieran orientieren:

  • Bis etwa 0,25 Watt pro Liter befinden wir uns bei sehr niedriger Beleuchtung.
  • Zwischen 0,3 und 0,7 Watt pro Liter haben wir eine mittlere Beleuchtung.
  • Ab 0,8 Watt pro Liter sind wir bei einer starken Beleuchtung.

Wie bereits gesagt, gelten diese Watt-Regelungen nicht für LEDs.

Um zu errechnen, wie viel Lumen (oder Watt) pro Liter dein Leuchtmittel abgibt, teilst du einfach die vom Hersteller angegebenen Lumen (oder Watt) durch die Füllmenge deines Aquariums.

Wie viel Licht im Aquarium nun nötig ist, hängt von deinen Pflanzen ab. Während einige Pflanzen auch bei niedriger bis mittlerer Beleuchtung gedeihen, brauchen andere Pflanzen extrem viel Licht, um zu wachsen und Fotosynthese zu betreiben. Informiere dich hier bei dem Aquaristik-Geschäft deines Vertrauens, wenn du Pflanzen anschaffst. Ein grober Tipp von uns: Je grüner deine Pflanzen, desto weniger Licht brauchen sie. Rote oder hellgrüne Pflanzen brauchen also grundsätzliche eher mehr Licht.

Aquarium Beleuchtung: welche Lichtfarbe?

Die Lichtfarbe ist ein Punkt, der ebenfalls in erster Linie für die Pflanzen relevant ist, doch wir sprechen hier auch einmal kurz über die Auswirkungen auf unsere anderen Aquarienbewohner.

Damit Pflanzen sich so richtig wohlfühlen, ist die Lichttemperatur des Tageslichts um die Mittagszeit eine gute Wahl. Das liegt etwa um 6.500 Kelvin. Zusätzlich zu der Kelvinangabe kommt hier jetzt der CRI zum Einsatz und das ist der Punkt, wo auch andere Aquarienbwohner eine große Rolle spielen. Die Farbwahrnehmung beeinflusst natürlich, wie wir die Optik unserer Zwerggarnelen, Fische und Pflanzen wahrnehmen. Eine wunderschöne, knallbunte Neocaridina ist nur halb so schön, wenn die Farbe in dem gewählten Licht nicht strahlt. Hilfreich ist hier der Farbcode, den man auf den meisten Packungen, Beilagen oder Produktbeschreibungen findet. Dieser Code besteht meistens aus drei Ziffern. Hierbei steht die erste Ziffer für den CRI und die letzten beiden Ziffern für die Lichttemperatur. Nimmt man beispielsweise den Code 930, heißt das, dass wir mit 90 bis 99 Ra beinahe auf Sonnenlichtqualität, und mit 3.000 Kelvin bei warmweißem Licht sind.

Sogenannte RGB-LEDs nutzen rote, gelbe und blaue Dioden, die sie so mischen, dass weißes Licht dabei herauskommt. Durch den Einsatz der verschiedenen Dioden sollen jedoch alle Farben im Aquarium besonders gut zur Geltung kommen. Solche LEDs sind also ebenfalls eine Möglichkeit, die Farbwahrnehmung zu beeinflussen.

Aquarium RGB LED: Buntes Aquarium mit kräftigen Farben

Leuchtstoffröhren fürs Aquarium oder doch lieber LED?

Die üblichen Varianten der Beleuchtung von Aquarien sind Leuchtstoffröhren (natürlich auch als Neonröhren bekannt) oder LED-Röhren. Beide haben ihre Vor- und Nachteile, die wir hier mal kurz zusammenfassen wollen.

LEDs sind in der Anschaffung recht teuer. Dafür sind sie energieeffizient und halten oft wesentlich länger, als Leuchtstoffröhren. Diese hingegen sind in der Anschaffung wesentlich günstiger, fressen dafür aber mehr Strom und beginnen gerne irgendwann zu flackern, ehe sie komplett den Geist aufgeben. Beide Varianten bieten jedoch alle Möglichkeiten, was Farbtemperatur und Lichtstärke angeht, solange man nicht unbedingt RGB-Leuchten haben will.

Letztendlich ist es jedem Aquaristik-Liebhaber selbst überlassen, für welches Leuchtmittel man sich entscheidet. Habt ihr Favoriten? Erzählt in den Kommentaren gerne, warum ihr die eine oder die andere Variante bevorzugt!

Beleuchtungsdauer im Aquarium

Jetzt, wo wir dich mit allen wichtigen Informationen versorgt haben, die du vor dem Kauf eines Leuchtmittels brauchst, geht es an den richtigen Einsatz, wenn es dann da ist. Wie lange braucht man Licht im Aquarium? Wann sollte man es an oder ausschalten?

Grundsätzlich empfehlt man eine Beleuchtungsdauer von 8 bis 10 Stunden. Wann du diesen künstlichen Tag startest, ist eigentlich euch überlassen. So kannst du zum Beispiel den Aquarien-Tag ein bisschen später starten, damit das Licht noch einige Stunden brennt, wenn du nachmittags von der Arbeit kommst. Bei Süßwasseraquarien kannst du auch eine Mittagspause von 1 bis 2 Stunden einlegen, um die künstliche Nacht zu verzögern. Meerwasseraquarien vertragen eine solche Pause nicht so gut.

Wichtig ist, dass dieser Rhythmus gleich bleibt. Die einzige Ausnahme hier ist Algenbefall. Hier musst du gegebenenfalls deine Beleuchtungszeiten und deine Lichtstärken überprüfen, um die Plage in den Griff zu bekommen. Wie genau du gegen Algen und Co. vorgehst, haben wir dir übrigens in dem Artikel „Aquarium Wasser trüb: Was hilft?“ zusammengefasst.

Damit du diesen Rhythmus gut halten kannst, sind Zeitschaltuhren oder smarte Beleuchtungsanlagen sinnvoll. Letztere kann man per App steuern und kontrollieren.

Jetzt kannst du loslegen und dein Aquarium richtig professionell beleuchten!

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