Algen sind nicht besonders schön, aber sie kommen einfach, ob man will oder nicht. Auch ein noch so gepflegtes Aquarium ist nicht absolut sicher vor ihnen. Umso besser, dass Algen auch eine großartige Nahrungsgrundlage für einige Tierchen sind. Die helfen nicht nur beim aufräumen, sondern können auch richtige Augenweiden sein. Wir stellen dir heute die besten Algenfresser für dein Aquarium vor.
Warum man Algen nicht im Aquarium will
Grundsätzlich wachsen Algen in Flüssen, in Seen, im Meer, eigentlich findet man Algen dort, wo man Wasser findet. Warum wollen wir so scheinbar natürliche Bepflanzung nicht im Aquarium? Dafür gibt es ein paar Gründe.
Zum einen bedeuten Algen eine Konkurrenz für die von dir ausgewählten Aquarienpflanzen. Denn Algen sind ja im Grunde genau das – Pflanzen. Sie nehmen den anderen die Nährstoffe weg und setzen sich teilweise wie Parasiten auf die Pflanzen und ihre Blätter. Meistens deuten Algen an sich schon darauf hin, dass es deinen Pflanzen gerade nicht besonders gut geht. Die zusätzliche Konkurrenz kann also nur Schaden anrichten.
Zum anderen weisen Algen auf instabile Wasserwerte hin. Hohe Nitratkonzentrationen machen Algen nichts aus, im Gegenteil. Deinen Pflanzen und tierischen Bewohnern jedoch könnte das schaden.
Und zum letzten sind Algen einfach nicht besonders schön anzusehen. Gegen Algensporen im Wasser sind wir im Grunde absolut machtlos. Es geht also darum, das Algenwachstum zu unterbinden und eine Algenblüte zu vermeiden. Dafür ist es essenziell, dass du deine Wasserwerte im Blick behältst. Und wenn Algen da sind, gibt es dann zum Glück Algenfresser für dein Aquarium.
Fischige Algenfresser im Aquarium
Siamesische Rüsselbarbe
Die siamesische Rüsselbarbe ist garantiert nicht für jedes Aquarium die richtige Wahl. Diese Fische können bis zu 15 cm groß und äußerst territorial werden. Dafür ist nicht jedes Aquarium ausgelegt. Außerdem vergreifen sie sich bei Nahrungsmangel gerne an deinen Pflanzen. Wenn du aber den Platz und das richtige Beifutter hast, sind diese Fische schwer zu schlagen. Sie fressen Bart-, Pinsel- und Fadenalgen, sind also nicht besonders wählerisch.
Kieselalgen kann die siamesische Rüsselbarbe nicht fressen, dafür eignet sich ihr Maul nicht. Bei der Haltung sollte man einplanen, dass ältere Exemplare weniger Algen fressen und außerdem zum Springen neigen. Eine Abdeckung ist also unbedingt notwendig.
Otocinclus – der Ohrgittersaugwels
Dieser außergewöhnlich benannte Fisch frisst das, was die siamesische Rüsselbarbe nicht kann: Kieselalgen. Die Welse werden nur etwa 3 bis 4 cm groß, fressen aber wie die Weltmeister. Deshalb sollte auch hier die Bereitschaft, zuzufüttern, gegeben sein. Neben dem Namen Ohrgittersaugwels kennt man ihn auch unter dem Namen Ohrgitterharnischwels. Der lateinische Name der Gattung gibt hier Sicherheit.
Rötliche Saugbarbe
Wie auch die siamesische Rüsselbarbe aus der Unterfamilie der Labeoninae, stammt die rötliche Saugbarbe. Sie wird nicht ganz so groß, wie diese, mit bis zu 10 cm, doch auch hier gilt es, ausreichend Platz und Futter zur Verfügung zu stellen.
Wirbellose Algenfresser im Aquarium
Rennschnecke
Die Rennschnecke ist ein beliebter Algenvernichter. Sie kann sich in Süßwasserbecken nicht fortpflanzen, was gerne als Verkaufsargument genutzt wird. So kann man die positiven Eigenschaften der Schnecke nutzen, ohne Gefahr zu laufen, eine Schneckenplage im Aquarium loszutreten. Wie du damit am besten umgehst, kannst du in unserem Artikel zum Thema nachlesen.
Napfschnecken
Napfschnecken sind weniger bunt, als Rennschnecken, jedoch ebenso zuverlässige Algenvernichter. Sie haben eine hohe Lebenserwartung, mit bis zu acht Jahren, daher ist es hier absolut wichtig, dass zugefüttert wird, wenn der Algenbewuchs schwindet.
Wie auch die Rennschnecken vermehren sich die Napfschnecken nicht im Süßwasseraquarium.
Garnelen
Dann gibt es natürlich noch die Garnelen. Während Garnelen grundsätzlich jeden Aquariums-Putztrupp bereichern, sind Amano-Garnelen besonders scharf auf Algen. Diese Caridina ist, was Temperaturen angeht, nicht besonders anspruchsvoll und lebt zwischen 5 und 30 °C fröhlich vor sich hin. Ab 20 Litern kann man die Tierchen guten Gewissens in das Becken setzen und sich an ihren Putzertätigkeiten erfreuen.
Allerdings haben Amano-Garnelen eine recht schlichte Färbung. Wer lieber einen Putztrupp in leuchtenden Farben will, der kann sich andere Caridina und Neocaridina anschauen. Caridinas werden mit bis zu 7 cm etwas größer, als die Neocaridinas mit ihren knappen 3 cm. Es gibt beide Gattungen in den verschiedensten Farben. Garnelen ernähren sich grundsätzlich pflanzlich, Algen gehören zu ihrem natürlichen Speiseplan.
Ein weiterer Vorteil dieser Algenfresser: Du kannst zuschauen, wie sie die Steine deines Bodengrundes anheben und wenden, auf der Suche nach Algen und Nahrung.
Fazit: Die besten Algenfresser im Aquarium
Wie du siehst, gibt es für verschiedene Aquarien unterschiedliche Lösungen, was Algenfresser angeht. Das, was alle Algenfresser jedoch gemeinsam haben, ist, dass sie nicht nur Nutztiere sind. Man sollte sie nicht nur halten, um die Algen loszuwerden und sie dann vergessen. Wie jeder deiner Becken-Bewohner, brauchen auch unsere Algenfresser ein bisschen Pflege, das richtige Futter und das richtige Becken.
Wenn du darauf achtest, kannst du dich über ein algenfreies und gesundes Becken mit Bewohnern freuen, auf die du sonst vielleicht nicht gekommen wärest. Viel Spaß mit deinen Tierchen!
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