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Algenarten im Aquarium

von | 22. Feb, 2023

Eines der auffälligsten Zeichen dafür, dass irgendetwas im Aquarium nicht ganz stimmt, ist extremes Algenwachstum. Wenn du in deinem Becken vermehrtes Algenwachstum feststellst, solltest du also zügig handeln. Damit du auch das richtige unternimmst, haben wir die heute die verbreitetesten Algenarten im Aquarium zusammengetragen und geben Tipps, wie du die Algenmassen wieder los wirst.

Was sind Algen?

Zunächst einmal klären wir die grundlegende Frage, was Algen eigentlich sind. Damit du sie effektiv bekämpfen kannst, musst du sie nämlich verstehen. Algen sind im Grunde nichts anderes als Wasserpflanzen. Man zählt sie zu den sogenannten niederen Wasserpflanzen. Alle Wasserpflanzen, die nicht zu den höheren Wasserpflanzen oder zu den Moosen zählen, sind Algen. Sie sind weitestgehend anspruchslos und extrem anpassungsfähig. Beides erlaubt ihnen, dort zu wachsen, wo andere Pflanzen Probleme haben, zu überleben. Eine Ausnahme sind die sogenannten Schmieralgen bzw. Blaualgen, die gehören nämlich, wenn man es genau nimmt, gar nicht zu den Algen. Schmieralgen sind nämlich eigentlich Cyanobakterien. Wie du Blaualgen im Aquarium bekämpfst, haben wir dir in einem extra Artikel schon einmal erklärt.

Übrigens: es ist ganz normal, dass in deinem Aquarium ein paar Algen sind. Sporen sind in der Luft, du kannst Algen über Pflanzen oder neue Tiere mit einschleppen, sie gehören irgendwo dazu. Wenn du also einige wenige Algen siehst, ist das noch lang kein Problem. Eine Algenblüte hingegen wird schonmal zum Problem. Aber eins nach dem anderen.

Welche Algenarten im Aquarium?

Grob unterscheidet man die Algen nach Erscheinungsbild. Es gibt Grünalgen, Braunalgen, Rotalgen und so weiter. Das sind aber nur die groben Kategorien. Hinter jeder dieser farblichen Bezeichnungen verstecken sich eine Reihe von Algen. Wir gehen sie nach und nach durch und geben dir zu jeder Algensorte auch immer gleich einige Tipps an die Hand, um sie wieder loszuwerden.

Grünalgen

Die unterschiedlichen Grünalgen sind – Überraschung – grün oder zumindest grünlich gefärbt.

  • Fadenalgen

Fadenalgen sehen aus wie lange, grüne Fäden. Und wenn wir lang sagen, meinen wir, so richtig lang. Die einzelnen Fäden können nämlich bis zu einem halben Meter lang werden. Sie sind nicht besonders stabil und nicht fest mit Oberflächen verwachsen. Stattdessen verheddern sie sich in anderen Pflanzen, der Dekoration oder Technik. Sie lassen sich gut manuell entfernen.

Um ein Nachwachsen der Algen zu verhindern, kannst du zum einen Amanogarnelen einsetzen. Diese fressen Fadenalgen nämlich gern. Außerdem deuten Fadenalgen im Aquarium auf zu wenig CO² und zu wenig NO² hin. Führe also auch eine CO²-Düngung durch. Wenn du keinen ausreichenden Besatz schnellwachsender Pflanzen hast, solltest du welche nachsetzen.

  • Haaralgen

Haaralgen bilden Polster, die ein wenig an grüne Watte erinnern. Die einzelnen Fäden (etwa haardick, daher der Name) können einige cm lang werden. Sie sind verhältnismäßig gut mit Algenfressern zu bekämpfen. Bei explosiver Verbreitung solltest du deine Wasserwerte prüfen.

  • Fusselalgen

Fusselalgen sehen aus wie kleine, grüne faden-artige Fussel auf deiner Dekoration und den Blättern deiner Wasserpflanzen. Sie tauchen oft auf, wenn du falsch düngst. Checke also einmal, was deine Pflanzen wirklich brauchen und passe dein Dünge-Verhalten an. Du kannst die Algen mit einer aquariengeeigneten Bürste von den Dekoelementen schrubben. Bei den Pflanzen solltest du vorsichtig sein und vielleicht eher einige Algenfresser ranlassen. Zum Thema Algenfresser für das Aquarium haben wir übrigens einen eigenen Beitrag verfasst, der dir weiterhelfen kann.

  • Punktalgen

Punktalgen tauchen bei einem Mangel an CO² oder Phosphat auf. Es handelt sich bei ihnen um kleine, grüne Punkte, die sich auf die Scheiben, Blätter anderer Pflanzen und Dekorationselemente setzen. Sie sind schwer abzulösen. Für die Aquarienscheibe muss hier vermutlich schon ein Ceranfeldschaber ran.

Rotalgen

Rotalgen sind eigentlich gar nicht wirklich rot. Sie sind eher grau oder fast schwarz, heißen aber so, weil sie in Kontakt mit Alkohol rot werden. Das ist ein einfacher Test, um die Algen genau identifizieren zu können. Häufige Rotalgen im Aquarium sind vor allem die Bartalgen und die Pinselalgen.

  • Bartalge

Die Bartalge sehen aus, wie dunkle, etwas drahtige Barthaare. Die einzelnen Haare können bis zu 10 cm lang werden. Sie haften sehr stark an Dekorationselementen, Blättern oder an deiner Technik. Sie tritt oft dann auf, wenn du zu wenig CO² im Wasser und sehr hohe Ammoniumwerte hast. Tue etwas gegen die hohen Ammoniumwerte und führe eine CO²-Düngung durch, dann verhinderst du, dass die Bartalgen weiter wachsen. Um den vorhandenen Bewuchs zu entfernen, kannst du Algenfresser einsetzen.

  • Pinselalgen

Die Pinselalgen wachsen gerne auf Dekorationselementen, Blatträndern und Technik und erinnern ein bisschen an winzig kleine, buschige Schwänze, oder eben Pinsel. Sie sind ebenso wie die Bartalgen nicht rot, sondern eher gräulich, dunkelgrün oder sogar schwarz.

Sie wachsen sehr schnell und überwuchern dir im schlimmsten Fall auch den Grund, also solltest du schnell handeln. Oft mangelt es an CO² und Eisen. Das Wasser ist womöglich auch durch zu starken Fischbesatz belastet. Du solltest befallene Dekorationselemente abkochen und dich bemühen, befallene Blätter von Pflanzen zu entfernen und die Algen abzuzupfen, wo es nur geht. Dünge Eisen und CO² (wenn deine Wasserwerte dementsprechend sind) und führe wöchentlich 50 %ige Wasserwechsel durch. Auch schnellwachsende Pflanzen helfen, den Algen die Nährstoffe wegzuschnappen.

Braunalgen: die Kieselalge

Bei den Algen, die man in der Aquaristik als Braunalgen bezeichnet, handelt es sich in der Regel um Kieselalgen. „Echte“ Braunalgen kommen eigentlich nur im Meer vor und haben abgesehen von ihrer Farbe nicht viel mit der Kieselalge zu tun. Die Kieselalge bildet einen braunen Belag auf allen Oberflächen. Sie ist eine der Kinderkrankheiten, die oft Becken in der Einfahrphase befallen. Ist das bei deinem Becken der Fall, kannst du sie einfach wegwischen und abwarten. Wenn sich die Werte deines Beckens stabilisieren, dann verschwindet die Kieselalge von selbst.

Hast du Befall in einem bestehenden Becken, kannst du die Beleuchtung verstärken, mehr schnellwachsende Pflanzen einsetzen und auf einige Algenfresser setzen.

Verschiedene Algenarten im Aquarium verhindern

Jetzt haben wir über die wichtigsten Algenarten im Aquarium gesprochen. Aber wie kannst du verhindern, dass du überhaupt nähere Bekanntschaft mit diesen Algenarten machst?

Zunächst einmal solltest du auf eine passende Bepflanzung setzen. Pflanzen konkurrieren mit den Algen um Nährstoffe. Wenn sie ausreichend Nährstoffe, Licht und Platz kriegen, haben Algen viel weniger Chancen, sich auszubreiten.

Um das Algenrisiko von Beginn an kleinzuhalten solltest du also schnellstmöglich schnellwachsende Pflanzen einsetzen.

Weiterhin sind natürlich die Nährstoffe und Wasserwerte ein großer Punkt im Algenwachstum. Achte auf die richtige Beleuchtung, auf die richtige Düngung und auf das richtige Füttern deiner Tiere. Was hat denn Tierfutter mit Algen zu tun? Ganz einfach. Altes, eventuell gammelndes Fischfutter oder Garnelenfutter belastet dein Wasser. Halte dein Wasser also stabil und vernachlässige auch die Pflege nicht. Regelmäßige Wasserwechsel sind wichtig.

Also, zusammengefasst: achte auf die Nährstoffe, die Beleuchtung und den richtigen Pflanzen- und Tierbesatz in deinem Aquarium. Behalte deine Wasserwerte im Blick und dann solltest du eigentlich mit Algen keine großen Probleme haben. Wenn doch einmal welche auftauchen und sich plötzlich sprunghaft ausbreiten, dann versuche, die Algenarten im Aquarium anhand unserer Liste zu identifizieren und die passenden Gegenmaßnahmen einzuleiten.

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