White Pearl Garnele – Die Perle im Süßwasseraquarium
Auf den ersten Blick wirkt sie eher unscheinbar – die White Pearl Garnele (Neocaridina palmata). Doch bei genauem Hinsehen offenbart sie eine faszinierende, elegante Schönheit. Besonders eindrucksvoll sind die Weibchen während der Tragzeit: Dann wird klar, warum diese Garnele „White Pearl“ heißt. Unter ihrem Hinterleib trägt das Weibchen strahlend weiße Eier, die wie kleine Perlen im Wasser schimmern – ein spektakulärer Anblick für jede Garnelenliebhaberin und jeden Garnelenliebhaber.
Herkunft der White Pearl Garnele
Die White Pearl Garnele (Neocaridina palmata) stammt ursprünglich aus Ostasien und ist in der Natur in weiten Teilen Chinas, Taiwans und Koreas verbreitet. Dort bewohnt sie vor allem langsam fließende Bäche, kleine Flüsse und stehende Gewässer wie Teiche oder Reisfelder. Typisch für diese Lebensräume sind eine dichte Ufervegetation, viele Wurzeln, Steine und Laub am Boden – Strukturen, die Schutz vor Fressfeinden bieten und gleichzeitig eine reiche Nahrungsquelle darstellen.
Die Gewässer, in denen die Wildform vorkommt, sind in der Regel flach, klar und gut durchlüftet, mit einer Wassertemperatur zwischen 15 und 25 °C. Der Bodengrund besteht oft aus feinem Kies oder Sand, vermischt mit organischem Material wie Blättern und kleinen Ästen. Der pH-Wert liegt meist im leicht sauren bis neutralen Bereich, während die Wasserhärte regional sehr unterschiedlich sein kann.
Lebensraum in der Natur:
- Ruhige Uferzonen mit geringer Strömung
- Verstecke in Wasserpflanzen, Moosen, unter Wurzeln oder in Steinspalten
- Reiche Aufwuchsflora aus Algen und Mikroorganismen als Nahrungsgrundlage
Die leuchtend weiße Färbung, für die die White Pearl Garnele in der Aquaristik bekannt ist, ist jedoch keine natürliche Wildform, sondern das Ergebnis gezielter Zuchtselektion. In freier Wildbahn sind Neocaridina palmata typischerweise transparent bis bräunlich, was ihnen eine perfekte Tarnung im Laub- und Kiesbett der Gewässer bietet.
Erst durch jahrzehntelange Zucht in Aquarien wurde die rein weiße Farbform herausgezüchtet. Diese Zuchtform erfreut sich seit den frühen 2000er-Jahren großer Beliebtheit unter Aquarianer weltweit. Sie hebt sich nicht nur farblich deutlich von der braunen Wildform ab, sondern wirkt im Aquarium wie eine schwebende Perle – vor allem auf dunklem Untergrund oder vor grünen Pflanzen.
In der heutigen Aquaristik stammt praktisch keine White Pearl Garnele mehr direkt aus Wildfängen. Stattdessen werden sie von spezialisierten Züchter in geschlossenen Systemen vermehrt, um einerseits die Gesundheit der Tiere zu gewährleisten und andererseits die Naturbestände nicht zu gefährden.
Zusammenfassung:
- Ursprüngliche Art: Ostasien (China, Taiwan, Korea)
- Lebensräume: Bäche, Flüsse, Reisfelder, Teiche mit viel Pflanzenbewuchs
- Wildform: transparent bis bräunlich getarnt
- Zuchtform „White Pearl“: rein weiße Farbform, entstanden durch Zucht
- Seit den 2000er-Jahren populär in der Aquaristik
Aussehen
Weibchen werden etwa 3 cm groß und sind etwas kräftiger gebaut als die Männchen, die meist nur um die 2 cm erreichen. Typisch für die Art sind auch die weißen Eier, die Weibchen über mehrere Wochen unter dem Hinterleib tragen.
Steckbrief: White Pearl Garnele
- Wissenschaftlicher Name: Neocaridina palmata
- Trivialname: White Pearl, Weiße Perlengarnele
- Familie: Atyidae (Süßwassergarnelen)
- Herkunft: Ostasien (China, Taiwan, Korea), in Bächen und Flüssen
- Zuchtform: Weiße Zuchtlinie der Neocaridina palmata, nicht identisch mit Neocaridina davidi
Größe
- Weibchen: ca. 2,5 – 3 cm
- Männchen: ca. 2 – 2,5 cm
- Weibchen sind deutlich kräftiger und größer, haben einen runderen Unterleib und häufig einen sichtbaren Eifleck („Sattelfleck“) hinter dem Kopf.
Lebenserwartung
- Im Aquarium: ca. 1,5 – 2 Jahre, vereinzelt bis zu 3 Jahre bei optimaler Pflege.
Aussehen
- Körper: milchig bis durchsichtig weiß, manchmal leicht schimmernd
- Eier: leuchtend weiß, wie kleine Perlen unter dem Hinterleib des Weibchens
- Jungtiere: winzige, blütenweiße Miniaturausgaben der Eltern
Fortpflanzung
- Paarung: Männchen überträgt Sperma auf Weibchen; Weibchen befruchtet Eier beim Ablegen am Hinterleib.
- Tragzeit: ca. 2–3 Wochen (abhängig von Temperatur)
- Anzahl Eier: ca. 20–40 pro Wurf, bei sehr jungen Weibchen manchmal nur 10–15
- Schlüpfen: vollständig entwickelte Jungtiere, die sofort selbstständig sind
- Nachwuchs überlebt besser, wenn viele Verstecke (Moose, Wurzeln) vorhanden sind.
Wasserwerte
- Temperatur: 18–25 °C
- pH-Wert: 6,0 – 8,0
- Gesamthärte (GH): 6–16 °dGH
- Karbonathärte (KH): 3–12 °dKH
- Leitfähiges Leitungswasser oft ausreichend, bei sehr hartem oder belastetem Wasser empfiehlt sich Osmosewasser mit Mineralsalzen.
Einrichtung & Habitat
- Beckenvolumen: ab ca. 20 Liter (besser >30 l für stabile Verhältnisse)
- Bodengrund: feiner, abgerundeter, kalkfreier Kies (dunkel für Kontrast)
- Pflanzen: viele Pflanzen & Moose als Verstecke (z. B. Javamoos, Christmas-Moos, Wasserpest)
- Dekoration: Wurzeln, Steine, Laub
- Filter: sanfter Filter mit Schutz vor Ansaugung der Jungtiere
- Beleuchtung: normal, eher schwach (Moose und Algen fördern)
Vergesellschaftung
- Mit friedlichen Fischen möglich, solange diese keine Garnelen jagen.
- Optimal mit anderen Wirbellosen: Schnecken, anderen Garnelen derselben Art.
- Nicht empfohlen mit räuberischen Fischen (z. B. Barsche) oder größeren Garnelenarten.
- Achtung bei Mischung mit anderen Neocaridina-Farbvarianten: Gefahr der Farbvermischung („Wildfarben“).
Ernährung
- Allesfresser: Algenbeläge, Biofilm, Pflanzenreste, Laub
- Zusatzfutter: spezielles Garnelenfutter, blanchiertes Gemüse (z. B. Zucchini), selten Proteinfutter
- Fütterung: sparsam, was nicht in wenigen Stunden gefressen ist, entfernen
Besonderheiten
- Gut für Anfänger geeignet
- Sehr friedlich und sozial
- Tragende Weibchen ein toller Blickfang
- Relativ unempfindlich gegenüber Wasserwerten
- Gefahr der Überpopulation bei guten Bedingungen
Fortpflanzung: Eier wie Perlen
White Pearl Garnelen sind sehr vermehrungsfreudig. Nach der Paarung legt das Weibchen 20–40 Eier und trägt diese für zwei bis drei Wochen unter ihrem Hinterleib. Während dieser Zeit betreibt es intensive Brutpflege: Es befächelt und reinigt die Eier und sortiert unbefruchtete aus.
Die Junggarnelen schlüpfen als voll entwickelte, winzige Abbilder ihrer Eltern und beginnen sofort selbstständig mit der Futtersuche. Eine gesonderte Aufzucht ist in der Regel nicht nötig, wenn das Aquarium ausreichend feine Verstecke bietet.
Haltungsbedingungen – Robust und pflegeleicht
White Pearl Garnelen sind robust und damit bestens für Einsteiger geeignet. Sie tolerieren eine große Bandbreite an Wasserwerten und fühlen sich schon in normalem Leitungswasser wohl, sofern es nicht zu hart oder mit Schadstoffen belastet ist.
Wasserwerte:
- Temperatur: 18–25 °C
- pH-Wert: 6,0–8,0
- Gesamthärte (GH): 6–16 °dGH
- Karbonathärte (KH): 3–12 °dKH
Wenn das Leitungswasser sehr hart ist oder hohe Nitrat- oder Chlorgehalte aufweist, lohnt sich der Einsatz einer Osmoseanlage mit spezieller Aufsalzung.
Bodengrund für White Pearl Garnelen – worauf du achten solltest
Der richtige Bodengrund ist für ein gesundes Garnelenaquarium und das Wohlbefinden deiner White Pearls besonders wichtig. Er hat nicht nur Einfluss auf die Optik, sondern auch auf das Verhalten, die Wasserchemie und die Gesundheit der Tiere.
Warum ist der Bodengrund so wichtig?
White Pearl Garnelen verbringen einen Großteil ihres Lebens auf dem Boden des Aquariums. Dort suchen sie nach Futter, heben Steinchen an, wenden sie und durchsuchen jede Ritze nach Algen, Mikroorganismen und Pflanzenresten. Damit sie sich dabei nicht verletzen oder häutungsbedingte Probleme bekommen, sollte der Bodengrund folgende Kriterien erfüllen:
- abgerundet: damit keine scharfen Kanten ihre empfindlichen Fühler, Beine oder den Panzer beschädigen
- kalkfrei: damit keine unerwünschten Mineralien ins Wasser gelangen, die die Wasserhärte erhöhen oder zu Häutungsproblemen führen können
- fein bis mittelkörnig: zu grober Kies bietet nicht genug Auflagefläche für Biofilm und erschwert das Graben
- stabil in der Farbe: viele günstige Kiese verlieren mit der Zeit Farbpigmente, was das Wasser trüben oder die Tiere schädigen kann
Welche Farbe eignet sich?
Optisch kommen White Pearl Garnelen besonders gut auf einem dunklen Bodengrund zur Geltung. Ihr weißer Körper hebt sich eindrucksvoll von schwarzem oder dunkelbraunem Kies ab und wirkt beinahe leuchtend. Auch Pflanzen und Moose wirken vor dunklem Hintergrund kräftiger, während auf hellem Kies sowohl Pflanzen als auch Tiere oft „verblassen“.
Geeignete Bodengründe
- Spezieller Garnelenkies aus dem Fachhandel, der explizit als kalkfrei gekennzeichnet ist
- Schwarzer Basaltkies (naturbelassen, ungefiltert und ohne Zusätze)
- Aktiver Soil (besonders für Zuchtbecken geeignet, weil er Wasserwerte leicht ins Saure und Weiche verschiebt – ideal für Nachwuchs)
Vorsicht bei „Dekokies“ aus dem Baumarkt: Dieser enthält oft Kalk oder Farbstoffe, die ins Wasser gelangen und schädlich für die Garnelen sein können. Auch Sand kann verwendet werden, neigt aber eher dazu, zu verdichten und unter Sauerstoffmangel zu leiden.
Warum ist Kalk so problematisch?
Kalkhaltiger Bodengrund löst sich im Wasser und erhöht die Härte (GH und KH). Für Garnelen kann das bedeuten:
- Häutungsprobleme: der Panzer wird zu hart oder die Häutung gelingt nicht vollständig
- gestörte Entwicklung der Jungtiere
- eingeschränkte Fortpflanzung
Deshalb sollte man immer prüfen, ob der Kies kalkfrei ist. Ein einfacher Test: ein paar Körner mit Essig beträufeln – wenn es schäumt, ist Kalk enthalten.
Wenn du mehr darüber wissen möchtest, wie du den perfekten Bodengrund auswählst, welche Fehler du vermeiden solltest und wie du ihn vorbereitest, findest du hier einen ausführlichen Ratgeber:
Bodengrund für Garnelen – das musst du wissen
Pflanzen und Verstecke – das grüne Paradies für deine White Pearls
Ein Garnelenaquarium ohne Pflanzen? Kaum vorstellbar – und aus Sicht der Tiere auch nicht empfehlenswert. Pflanzen, Moose und andere Strukturen sind für White Pearl Garnelen weit mehr als bloße Dekoration: Sie sind Schutz, Spielplatz, Kinderstube und Futterquelle in einem.
White Pearls (und Zwerggarnelen allgemein) lieben es, auf und zwischen Pflanzen umherzukrabbeln, Blätter abzuweiden, Mikroorganismen von den Oberflächen zu sammeln und sich bei Gefahr blitzschnell zwischen den grünen Halmen zu verstecken.
Ein gut bepflanztes Becken fördert nicht nur das Wohlbefinden der Tiere, sondern verbessert auch die Wasserqualität, weil die Pflanzen Schadstoffe aufnehmen und Sauerstoff produzieren.
Warum Pflanzen und Moose so wichtig sind
- Rückzugsmöglichkeiten vor Fressfeinden und neugierigen Blicken
- Schutz für Junggarnelen, die besonders versteckt leben
- Oberfläche für Biofilm und Mikroorganismen – die Hauptnahrung vieler Garnelen
- Verbesserung der Wasserqualität (Nährstoffaufnahme, Sauerstoffproduktion)
- Natürliche und ästhetische Gestaltung des Aquariums
Moose – perfekte Garnelen-Verstecke
Moose sind der Klassiker unter den Garnelenpflanzen. Sie sind anspruchslos, wachsen langsam und bilden dichte Polster, in denen sich Jungtiere und adulte Garnelen sicher und wohl fühlen. Außerdem bieten Moose eine enorme Oberfläche für Mikroorganismen und Biofilm.
Beliebte Moose für Garnelenbecken:
- Javamoos (Taxiphyllum barbieri)
Der Klassiker! Robust, pflegeleicht, wächst an praktisch jeder Oberfläche fest und bildet dichte, wuschelige Polster. Perfekt für Anfänger. - Christmas-Moos (Vesicularia montagnei)
Wächst in hübschen, „gestuften“ Zweigen, die an Tannenzweige erinnern. Etwas empfindlicher als Javamoos, aber wunderschön und sehr beliebt. - Schafmoos (Leucobryum glaucum)
Eine ungewöhnliche Wahl: sieht aus wie ein kompaktes, hellgrünes Kissen und wirkt sehr dekorativ. Nicht ganz so gängig, aber ein Hingucker und ebenfalls als Rückzugsort geeignet. - Süßwassertang (Lomariopsis cf. lineata)
Kein echtes Moos, sondern ein Farnprothallium, das sich frei im Becken bewegt oder an Oberflächen befestigt werden kann. Bildet bizarre, weiche, grün-braune Polster, die von Garnelen geliebt werden.
Diese Moose kannst du auf Steinen, Wurzeln, Kokosnussschalen oder Pflanzpodesten befestigen – nach kurzer Zeit haften sie von selbst und bilden dichte „Teppiche“ oder Büschel.
Pflanzen für Struktur und Deckung
Neben Moosen sind auch „klassische“ Wasserpflanzen wichtig. Sie bieten höhere Strukturen im Becken, tragen zur Sauerstoffversorgung bei und verhindern Algenwachstum, indem sie Nährstoffe binden.
Beliebte Pflanzenarten:
- Wasserpest (Elodea densa): Schnellwachsend, unkompliziert, ideal für den Hintergrund.
- Hornkraut (Ceratophyllum demersum): Schwimmend oder eingepflanzt, wächst sehr schnell, liefert viel Schutz.
- Anubias-Arten: Aufgebunden auf Wurzeln oder Steinen, sehr robust, langsam wachsend.
- Cryptocorynen (Cryptocoryne spp.): Für den Vorder- oder Mittelgrund, bildet dichte Horste.
- Schwimmpflanzen (Salvinia, Limnobium): Spenden Schatten und schützen vor Stress.
Pflanzpodeste, Kokoshöhlen und mehr
Pflanzpodeste oder -plattformen sind kleine, meist aus Ton, Schiefer oder Kunststoff gefertigte Halterungen, auf denen Moose oder andere Pflanzen aufgebunden werden können. Sie lassen sich flexibel im Aquarium platzieren, z. B. mitten auf dem Boden oder auf mehreren Ebenen, und bieten so zusätzlichen Lebensraum für Garnelen.
Auch Wurzeln, Tonröhren, Kokosnusshöhlen oder Steinaufbauten kannst du mit Moosen oder Pflanzen bestücken. Solche Strukturen kombinieren Versteck und Futterstelle und verleihen deinem Becken ein natürliches, abwechslungsreiches Aussehen.
Tipp: Kombination macht’s
Am schönsten und funktionalsten ist ein Mix aus Moosen, feinfiedrigen Pflanzen, robusten Blattpflanzen und Versteckstrukturen:
- Moose und Süßwassertang für den Vordergrund und die Mitte
- Höhere Pflanzen für den Hintergrund
- Aufgebundene Pflanzen auf Wurzeln und Steinen für die dritte Dimension
- Pflanzpodeste oder Hängesteine für zusätzliche Ebenen
Fazit zur Bepflanzung
Mit der richtigen Auswahl an Pflanzen, Moosen und Versteckmöglichkeiten schaffst du nicht nur ein optisches Highlight, sondern auch einen optimalen Lebensraum für deine White Pearl Garnelen – stressfrei, gesund und naturnah.
Vergesellschaftung – Mit wem harmonieren White Pearls?
White Pearl Garnelen sind friedliche, soziale und neugierige Tiere, die gut in einem Gemeinschaftsaquarium gehalten werden können – vorausgesetzt, ihre Mitbewohner sind ebenfalls friedlich und stellen den Garnelen (vor allem dem Nachwuchs) nicht nach. Ihr zurückhaltendes Verhalten und ihre geringe Größe machen sie zu eher „scheuen“ Beckenbewohnern, weshalb die Auswahl der richtigen Partner wichtig ist.
Mit wem harmonieren White Pearls gut?
White Pearls können problemlos mit anderen kleinen, nicht räuberischen Wirbellosen und friedlichen Fischen vergesellschaftet werden.
Hier einige geeignete Partner im Detail:
Schnecken
Schnecken sind ideale Garnelenpartner, da sie vollkommen ungefährlich für Garnelen sind und sogar helfen, Futterreste abzubauen und das Becken sauber zu halten. Beliebte Arten:
- Posthornschnecken (Planorbella): pflegeleicht, hübsch, gute Algenfresser
- Rennschnecken (Neritina): effektive Algenfresser, legen jedoch unbefruchtete Eier, die nicht schlüpfen
- Turmdeckelschnecken (Melanoides): graben den Bodengrund um und verhindern Faulstellen
Fische
Grundsätzlich sollte man bei Fischen sehr sorgfältig auswählen, da viele kleine Zierfische Garnelen als willkommene Abwechslung auf dem Speiseplan sehen – besonders den winzigen Nachwuchs.
Geeignet sind:
- Kleine Salmler wie Glühlicht- oder Neonsalmler (Achtung: Bei größeren Gruppen können sie neugierig und für Junggarnelen gefährlich werden)
- Endler Guppys (nicht zu groß und eher friedlich)
- Boraras-Arten (z. B. Boraras brigittae, die Zwergbärblinge, extrem klein und harmlos)
- Otocinclus-Welse (kleine Algenfresser, völlig ungefährlich)
Nicht geeignet sind:
- Barsche aller Art (auch Zwergbuntbarsche, die gezielt nach Garnelen jagen)
- größere Salmler oder lebendgebärende Zahnkarpfen wie Mollys und Schwertträger
- Raubfische, Krebse oder große Garnelenarten
Wenn das Ziel eine erfolgreiche Nachzucht ist, empfiehlt sich eine Haltung ohne Fische oder nur mit extrem friedlichen Nano-Fischen.
Andere Garnelen
Die Vergesellschaftung mit anderen Garnelenarten oder -farbschlägen ist grundsätzlich möglich, birgt aber eine Besonderheit:
White Pearls gehören zur Art Neocaridina palmata, die nahe verwandt mit Neocaridina davidi ist. Untereinander sind diese Arten fruchtbar und kreuzen sich problemlos.
Das bedeutet: Wenn du White Pearls mit anderen Neocaridina-Farbvarianten (z. B. Red Fire, Blue Dream, Sakura) zusammen hältst, entstehen Mischlingsnachkommen, deren Farbe oft uneinheitlich, fleckig oder braun wird. Die schöne, leuchtende Weißfärbung der White Pearls geht dadurch verloren.
Wenn du also Wert auf eine reine, stabile Zuchtlinie legst, solltest du deine White Pearls ausschließlich mit Artgenossen derselben Farbform halten.
Einen ausführlichen Ratgeber zur Haltung verschiedener Neocaridina-Farbschläge zusammen findest du hier:
Welche Neocaridina zusammen halten & die Farben erhalten?
Keine gute Gesellschaft
Manche Tiere sind für Garnelen denkbar ungeeignet, da sie entweder aktiv jagen oder ihr Verhalten zu hektisch und stressig für Garnelen ist:
- Krebse (viele Arten jagen und verletzen Garnelen)
- Großarmgarnelen (räuberisch gegenüber kleineren Garnelen)
- große, aggressive oder sehr lebhafte Fische
- Schildkröten oder andere Reptilien/Amphibien
Tipps für eine harmonische Vergesellschaftung
- Viele Pflanzen, Moose und Verstecke einplanen – so können sich Garnelen zurückziehen
- Garnelen immer in einer ausreichend großen Gruppe (mindestens 10 Tiere) halten – sie fühlen sich in Gesellschaft wohler
- Fische mit kleinem Maul und ruhigem Wesen bevorzugen
- Junggarnelen sind besonders gefährdet – bei Zuchtwunsch besser keine Fische dazu setzen
- Wasserwerte so wählen, dass sie sowohl Garnelen als auch anderen Bewohnern gerecht werden
Fazit zu Aquariumgenossen
White Pearl Garnelen sind perfekte Bewohner für friedliche Gesellschaftsbecken. Mit der richtigen Auswahl an Mitbewohnern und einem gut strukturierten, bepflanzten Aquarium kannst du ein harmonisches, naturnahes Becken schaffen, in dem Garnelen und andere Tiere friedlich zusammenleben – und ihre faszinierenden Verhaltensweisen zeigen.
Fütterung – Anspruchslos, aber mit Bedacht
White Pearl Garnelen sind typische Allesfresser und sehr genügsam, was ihre Ernährung angeht. In einem gut bepflanzten, eingefahrenen Aquarium finden sie oft schon genug natürliche Nahrung in Form von Biofilm, Algenbelägen und Pflanzenresten. Dennoch profitieren sie von einer gezielten, aber maßvollen Zufütterung – vor allem, wenn viele Tiere im Becken leben oder kaum Algen und Aufwuchs vorhanden sind.
Was fressen White Pearls in der Natur?
In ihrer natürlichen Umgebung ernähren sich Neocaridina palmata von allem, was der Boden bietet:
- Algen und Aufwuchs von Steinen und Pflanzen
- Mikroorganismen und Detritus
- abgestorbene Pflanzenteile
- tote Tiere (als Aas)
Sie weiden dabei unermüdlich den Untergrund und die Pflanzen ab, wodurch sie gleichzeitig das Becken „sauber halten“.
Wovon ernähren sich White Pearls im Aquarium?
Auch im Aquarium decken sie einen Großteil ihres Bedarfs selbst:
- Algenbeläge auf Scheiben, Wurzeln und Steinen
- Pflanzenreste, abgestorbene Blätter
- Biofilm und Mikroorganismen auf allen Oberflächen
Zusätzlich kannst (und solltest) du aber zufüttern, besonders bei hoher Besatzdichte oder frisch gereinigten Becken mit wenig Aufwuchs.
Wie oft und wie viel füttern?
- White Pearls haben einen langsamen Stoffwechsel und kommen mit sehr kleinen Futtermengen aus.
- Füttere sparsam: besser täglich eine kleine Portion oder alle 2–3 Tage, je nach Besatz und Aufwuchs
- Beobachte: Alles Futter sollte innerhalb weniger Stunden gefressen sein
- Übrig gebliebenes Futter immer entfernen, um Wasserbelastung und Algenblüten zu vermeiden
Geeignetes Futter
Die Futterauswahl für Garnelen ist groß. Empfehlenswert sind vor allem pflanzliche Komponenten, ergänzt um etwas Protein. Beispiele:
- Spezialfutter für Garnelen (in Form von Sticks, Granulat oder Tabs, oft mit Spirulina, Gemüse & Mineralien)
- Blätter & Laub: Buchen-, Eichen-, Seemandelbaum- oder Walnussblätter – liefern wichtige Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe
- Gemüse: blanchierte Zucchini, Gurke, Spinat oder Brennnesselblätter
- Proteine (sparsam!): spezielles Proteinfutter für Garnelen, Artemia oder Fischfutter
Was man vermeiden sollte
- Überfütterung – belastet das Wasser und kann Garnelen sogar schaden
- Zu viele tierische Proteine – fördert Häutungsprobleme und Verhaltensauffälligkeiten
- Schimmelnde Reste – immer entfernen!
Garnelenfutter selbst machen
Viele Garnelenhalter stellen ihr Futter selbst her, um genau zu wissen, was drin ist, und die Tiere abwechslungsreich und gesund zu ernähren. Beliebt sind selbst gemischte Kräuterblätter, Gemüsemischungen oder kleine „Futtercookies“.
Einfache und bewährte Rezepte aus der Zucht findest du hier:
Garnelenfutter selber machen – unsere bewährten Rezepte aus der Zucht
Tipp: „Futterpause“
Wenn genug Algen und Biofilm im Becken vorhanden sind, kann man ruhig auch mal ein paar Tage auf Fütterung verzichten. Das fördert den natürlichen Aufwuchs, schont die Wasserqualität und verhindert Überfütterung.
Fazit zur Fütterung
White Pearls sind in Sachen Futter unkompliziert und nehmen so ziemlich alles, was ihnen angeboten wird – entscheidend ist jedoch Qualität und Maß. Mit einer abwechslungsreichen, überwiegend pflanzlichen Kost, viel Biofilm und gelegentlichen Proteinhappen bleiben sie gesund, agil und zeigen ihr typisches Weideverhalten.
Fazit
Die White Pearl Garnele (Neocaridina palmata) ist eine wahre Perle im Aquarium: elegant, robust und pflegeleicht. Sie bringt mit ihrer schlichten, weißen Erscheinung einen Hauch von Ruhe und Eleganz in jedes Becken. Ihre unkomplizierte Haltung macht sie ideal für Einsteiger, ihre Schönheit begeistert auch erfahrene Aquarianer.
Wer ein naturnahes Aquarium mit einem besonderen Hingucker sucht, wird an der White Pearl lange Freude haben.
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