Viele Aquarienbewohner brauchen gewisse Wasserwerte, um gesund und lange zu leben. Zu einem der wichtigen Wasserwerte gehört der pH-Wert. Wir beantworten heute die Frage, wie du den pH-Wert senken kannst, wann das nötig ist und was genau eigentlich hinter dem pH-Wert steckt.
Was ist der pH-Wert
Der pH-Wert gibt die Aktivität der Wasserstoffionen in einer Lösung an. Diese bestimmt, wie sauer oder basisch, bzw. alkalisch, eine Lösung ist. Man misst pH-Wert auf einer Skala von 0 bis 14. 7 ist dabei pH-neutral, alle Werte darüber sind alkalisch, alle darunter sind sauer.
Einige Beispiele, unter denen man sich vielleicht etwas vorstellen kann, sind Essig und Seife im Vergleich zur Haut. Unsere Haut ist leicht sauer, mit einem pH-Wert zwischen 4,5 und 5,5. Essigessenz, die man zum Beispiel beim Putzen nutzt, oder auch zum Abtöten von Unkraut, hat einen pH-Wert von 2. Normale Handseife hat in der Regel einen pH-Wert zwischen 8 und 11.
Die meisten Aquarien brauchen einen pH-Wert zwischen 6 und 8, also rundum neutral herum. Der genaue Wert hängt aber natürlich von tierischem und pflanzlichem Besatz ab. Was die richtigen Wasserwerte für Zwerggarnelen sind, kannst du dir in unserem Beitrag zum Thema ansehen.
Übrigens: Der pH-Wert steht im Wasser nicht ganz isoliert, denn er ist unter anderem auch von der Karbonathärte des Beckens abhängig. Wenn es Probleme mit dem pH-Wert gibt, sollte deshalb immer auch die Karbonathärte gemessen und entsprechend angepasst werden. Die Karbonathärte ist der Anteil der im Wasser gelösten Hydrogenkarbonate, die das Säurebindungsvermögen des Wassers beeinflussen. Säurebindung ist wiederrum die Verbindung zum pH-Wert.
Was ist der pH-Wert von Leitungswasser?
Leitungswasser kann für einige, unempfindlichere Spezies als Aquariumwasser genutzt werden. Aber was ist der pH-Wert von Leitungswasser? Wie auch die Wasserhärte variiert der pH-Wert von Leitungswasser von Region zu Region. In der Regel liegt er aber zwischen 7 und 8,5, also im alkalischen Bereich.
Während einige Aquariums-Bewohner durchaus mit diesen Werten umgehen können, brauchen einige doch etwas saureres Wasser. Wie kann man also den pH-Wert senken im Aquarium?
pH-Wert senken im Aquarium
Um den pH-Wert deines Aquariumwassers zu senken, kannst du verschiedene Methoden nutzen. Nicht alle der Methoden, die wir hier vorstellen, sind dauerhaft oder haben die Senkung des pH-Werts als Hauptfolge, aber das erklären wir bei jeder einzelnen Maßnahme noch einmal gesondert.
Allgemein gehst du immer wie folgt vor:
- Du machst eine Wasseranalyse, bei der du nicht nur den pH-Wert, sondern auch die Karbonathärte beachtest.
- Passe diese als erstes an.
- Prüfe am nächsten Tag wieder die Wasserwerte, um zu sehen, ob die Anpassung der Karbonathärte schon ausgereicht hat, um deine pH-Werte zu stabilisieren.
- Wenn nicht, nutzt du nun eine der folgenden Methoden und prüfst während der Anwendung regelmäßig deine Wasserwerte.
Natürliche Methoden
Zunächst einmal gibt es natürliche Zusätze, die den pH-Wert im Wasser senken. Dazu gehören zum Beispiel Erlenzapfen, aber auch Materialien wie Torf, der zum Beispiel in vielen Soils vorkommt.
Erlenzapfen senken den pH-Wert nur geringfügig und natürlich nur für eine gewisse Zeit. Sie eignen sich also nur für kleinste Anpassungen und außerdem nur dann, wenn du mit einer leichten braun-Färbung deines Wassers einverstanden bist.
Soil hat eine etwas längerfristige Wirkung, doch auch solche Torf-Substrate haben irgendwann all ihre Stoffe im Wasser gelöst und müssen dann ausgetauscht werden. Gerade, wenn du ein Aquarium mit Soil als Boden betreibst, kann es sein, dass zu alter Boden ein Grund für deine nun zu hohen pH-Werte ist.
Präparate
Verschiedene Mittel der Wasseraufbereitung sind natürlich ebenfalls eine Möglichkeit, deinen pH-Wert anzupassen. Präparate wie pH-Minus und ähnliche Zusätze lassen sich abhängig von deinen aktuellen Werten dosieren und verändern die Werte so auf sehr berechenbare Weise. Sie nutzen zum Beispiel natürliche Säuren oder verändern durch Zugabe von Stoffen wie Calcium oder Magnesium die Wasserhärte, sodass sich alle zusammenhängenden Werte entsprechend verändern.
CO₂-Zugabe
CO₂ gibt man in der Regel für besseres Pflanzenwachstum hinzu, doch es hat auch Einflüsse auf den pH-Wert deines Beckens. Das rührt daher, dass ein kleiner Teil des CO₂ zu Kohlensäure wird. Diese Säure senkt deinen pH-Wert.
Du solltest nie versuchen, große pH-Wert Senkungen mit CO₂ zu erzielen, doch für kleine Anpassungen reicht es mitunter.
Das perfekte Wasser
Zuletzt wollen wir noch über pH-Werte in demineralisiertem Wasser sprechen. Auch wenn du Wasser aus einer Osmoseanlage nutzt und mit den richtigen Salzen so zusammenmischst, dass die perfekten Bedingungen entstehen sollten, kann es sein, dass dein pH-Wert zu hoch ist. In solchen Fällen ist aber meistens die Karbonathärte relativ gering, sodass du den pH-Wert mit Mitteln wie Erlenzapfen oder ähnlichem gut beeinflussen kannst.
Mit Fischen pH-Wert im Aquarium senken
Natürlich musst du bei Maßnahmen an deinen Wasserwerten immer an deine Bewohner denken. Sie haben Ansprüche an ihren Lebensraum, zu denen unter anderem auch der richtige pH-Wert gehört. Wenn du aber mit chemischen oder anderen Mitteln an deinen Wasserwerten herumwerkelst, beeinflusst das immer auch deine Aquarium-Bewohner.
Gibst du zum Beispiel mehr CO², kann das für einige Fische Probleme verursachen. Auch mit Soil kommt nicht jeder tierische Bewohner so ohne weiteres klar. Man sollte hier den Soil immer spezifisch nach den Bedürfnissen seiner Bewohner auswählen.
Dass du auf die Karbonathärte achtest, hilft deinen Fischen auf jeden Fall, Veränderungen im pH-Wert besser zu verkraften.
Zusammengefasst: Achte auf die Karbonathärte, wenn es an den pH-Wert geht, überlege genau, welche Werte du hast, welche du brauchst und wo die Ursachen für die Wert-Schwankung liegen könnte und handle dann dementsprechend. So kannst du den pH-Wert senken im Aquarium, ohne dass es dir lange Kopfschmerzen bereitet.
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