Nano Aquarien sind wunderschöne Mini-Ökosysteme, die auch in kleinere Wohnungen und Zimmer passen. Sie geben dir die Möglichkeit, dem Aquaristik-Hobby nachzugehen, ohne große statische Belastungen oder viel Platz. Aber wie kannst du so ein Nano Aquarium einrichten?
Was ist ein Nano Aquarium?
Nano Aquarien sind kleine Aquarien mit einem Füllvolumen zwischen 10 und 50 l. Dabei ist die Form nicht wirklich entscheidend, es gibt Quader-förmige oder auch Würfel-förmige Becken. Die Würfel nennt man auch Nano Cubes, doch auch die Quader sind eben Nano Aquarien.
Da sie relativ klein sind, ist es eine Herausforderung, die Wasserwerte, stabil zu halten. Grundsätzlich gilt ja, je größer das künstliche Ökosystem, desto stabiler sind sie. Nano Aquarien sind wegen ihrer Größe allein also schon ein etwas anderes Schwierigkeitslevel.
Das macht sie aber natürlich spannend und nicht weniger schön!
Welcher Besatz für ein Nano Aquarium?
Nano Aquarien sind nicht unbedingt geeignet, um tierische Bewohner zu halten. Die meisten Fische fühlen sich erst ab einem Füllvolumen von 54 l wohl. Das sind also die größten Nano Aquarien, die gerade noch so unter diesen Begriff fallen.
Das heißt aber nicht, dass in kleineren Nano Cubes oder Aquarien keine Tiere gehalten werden können. Statt Fischen kann man hier auf Wirbellose setzen, wie beispielsweise Zwerggarnelen oder Schnecken.
Zwerggarnelen wie etwa die Neocaridinas können auch mit bis zu 10 Tieren in Nano Aquarien ab 30 l gehalten werden. Größere Garnelen, wie die Amano-Garnelen hingegen sollten mit weniger Exemplaren eingesetzt werden, da diese Garnelen bis zu 7 cm groß werden können.
Zwergflusskrebse liegen größentechnisch zwischen den Amano-Garnelen und den Neocaridinas. Auch sie sollten dementsprechend etwas mehr Platz pro Exemplar eingeräumt bekommen.
Garnelen und Zwergflusskrebse können tolle Farbflecken in deinem Nano Aquarium sein und so optische Highlights setzen.
Zuletzt kannst du auch Schnecken in dein kleines Becken setzen. Wie auch Garnelen helfen sie dabei, dein Becken sauber zu halten. Einige Arten sind auch optisch hübsch anzusehen. Turmdeckelschnecken haben sehr schön geformte Häuser, Posthornschnecken kommen mitunter in spannenden Farben daher und die Geweihschnecke besticht mit ihrem interessanten Häuschen.
Vorbereitungen zum Nano Becken einrichten
Bevor du irgendetwas einrichten kannst, musst du dein Becken vorbereiten. Das heißt, du musst dein Becken mit klarem Wasser und sauberen Putzlappen spülen. Wichtig ist, dass du keine Putzmittel verwendest. Rückstände können deine Wasserqualität stark beeinflussen. Am besten nutzt du deshalb auch einen neuen Putzlappen.
Wenn das Becken ausgespült ist, kannst du es auf seinen geplanten Platz stellen. Wie auch bei Aquarien in Normalgröße solltest du hierbei darauf achten, dass es nicht in direktem Sonnenlicht steht. Ebenfalls solltest du direkte Heizungsluft vermeiden.
Bodengrund einfüllen
Jetzt solltest du den Bodengrund einfüllen. Du brauchst nicht unbedingt eine Substratschicht, die meisten Pflanzen wachsen auch ohne unter Zugabe von ein wenig Dünger. Nutze, wenn du Garnelen oder andere tierische Bewohner möchtest, idealerweise Garnelenkies. Dieser ist extra abgerundet, sodass sich keine Tiere an scharfen Kanten schneiden können.
Wasche den Kies, ehe du ihn einfüllst. So verhinderst du, dass du Verschmutzungen einführst. Damit deine Pflanzen genug Platz zum Wurzeln haben, sollte dein Boden ungefähr 5 cm hoch sein. Du kannst versuchen, ihn vorne ein wenig flacher und nach hinten hin steigend zu schichten, es kann aber sein, dass die Strömung der Pumpe und das Wühlen der Garnelen diesen Aufbau bald zerstört. Bis dahin gibt das aber einen schönen Tiefen-Effekt.
Wichtig: Die Körnung deines Bodens muss gleichmäßig sein, sonst kann der Boden sich verdichten. Wenn das passiert, kann es zu gammelnden Stellen kommen.
Hardscape im Nano Aquarium einrichten
Als nächstes kannst du die Hardscape einrichten. Dafür eigenen sich Wurzeln und für Aquarien vorgesehene Deko-Elemente, wie etwa Höhlen. Gerade, wenn du Garnelen einsetzen willst, solltest du ihnen in der Hardscape Versteckmöglichkeiten bieten.
Achte hierbei darauf, dass alle Elemente Aquarien-geeignet sind und keinen Kalk oder andere Stoffe in dein Wasser abgeben. Wasche außerdem alle Elemente mit klarem Wasser, ehe du sie einsetzt.
Wasser
Fülle nun dein Becken zu etwa 2/3 mit Wasser. Am besten nutzt du hierfür kein ungetestetes Leitungswasser. Zwar ist unser Leitungswasser in Deutschland verhältnismäßig sauber, weil es strengen Kontrollen unterliegt, aber es kann trotzdem zu geringen Anteilen Chlor oder ähnliche Stoffe enthalten.
Nutze deshalb eine Osmosanlage. Du kannst mit speziellen Salzen dein Wasser danach aufhärten, sodass es für deinen Pflanzen- und Tierbesatz perfekt geeignet ist.
Damit der frische Bodengrund nicht wieder aufgewirbelt wird, kannst du einen (gut abgespülten) Teller auf deinem Boden platzieren, während du das erste Wasser einlässt. Entferne den Teller hinterher einfach wieder.
Das Wasser sollte Raumtemperatur haben, ehe du den nächsten Schritt beginnst.
Pflanzen
Ein großer Teil der Gestaltung von Nano Aquarien sind die Pflanzen. Sie geben deinem Becken das erste Leben, helfen bei den Wasserwerten und produzieren Sauerstoff.
Nachdem das erste Wasser eingefüllt ist, kannst du deine Pflanzen setzen. Hochwachsende Pflanzen kommen nach hinten, kleinere Gewächse, wie beispielsweise Moose können auch in den Vordergrund. Schnellwachsende Pflanzen helfen übrigens, Algenwachstum kleinzuhalten.
Ehe du die Pflanzen einsetzt, solltest du sie mit klarem Wasser abspülen, etwaige Plastik-Töpfe entfernen und gegebenenfalls die Wurzeln ein bisschen zurückschneiden. In Vitro-Pflanzen müssen nicht unbedingt gewaschen werden.
Je nach Größe deines Nano Beckens hilft dir übrigens eine Pflanzpinzette. So musst du nicht mit den Händen in engem Raum agieren und hältst gleichzeitig Seifenrückstände und andere Verunreinigungen aus deinem Becken fern.
Technik und Wasser, die Zweite
Wenn die Pflanzen zu deiner Zufriedenheit positioniert sind, installierst du die Technik. Bringe einen Innenfilter (die gibt es extra für Nano Aquarien) hinten in der Ecke an und achte darauf, dass er einen Schutz für Babygarnelen hat, falls du Garnelen in dein Becken einbringen willst.
Heizungen musst du abhängig von deinem geplanten Besatz einsetzen. Garnelen kommen meist mit kleinen Temperaturschwankungen klar. Sie brauchen nicht unbedingt eine Heizung, wenn die Raumtemperatur in deinem Aquarium-Raum stimmt.
Ein Thermometer sollte trotzdem auf jeden Fall an einer gut sichtbaren Stelle angebracht werden.
Wenn das installiert ist, kannst du den Rest des Wassers einfüllen.
Setze eine Abdeckscheibe und die Beleuchtung gemäß deines geplanten Besatzes ein. Achtung! Garnelen sind wahre Entfesselungskünstler. Wenn irgendwo ein Kabel nach draußen führt und nicht gut abgedichtet ist, werden die kleinen Tierchen daran hinausklettern. Bedenke das also bei der Installation deiner Abdeckung.
Der letzte Schritt beim Nano Aquarium einrichten: Einfahren und Tiere
Wie auch ein großes Aquarium hat ein Nano Aquarium eine Einfahrphase. Die ist allerdings nicht ganz so lang. In den meisten Fällen reichen zwei bis drei Wochen, dann kannst du mit tierischem Besatz beginnen. Worauf du in der Einfahrphase deines Nano Aquariums achten musst, unterscheidet sich nicht von der Einfahrzeit eines „normalen“ Aquariums. Schau dir hierzu gerne unseren Beitrag zum Thema Aquarium einfahren an.
Wenn die Werte stabil sind, kannst du Garnelen, Schnecken oder Zwergflusskrebse einsetzen. Achte darauf, dass du Arten wählst, die sich untereinander verstehen. Zwerggarnelen und Zwergflusskrebse zum Beispiel sind einander nicht besonders grün und sollten nicht zusammen gehalten werden. Schnecken und Zwerggarnelen bilden eine friedliche WG.
Viel Spaß mit deinem Nano Aquarium!
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