Der richtige Aquarium Bodengrund

von | 6. Juli, 2022

Wenn du dein Aquarium einrichtest, ist eines der ersten Dinge, um die du dich kümmern musst, der Aquarium Bodengrund. Was ist der richtige Bodengrund? Welcher Grund für Fische, welcher für Garnelen? Was ist der perfekte Grund für deine Pflanzen? Wir sprechen heute über die verschiedenen Bodengründe, die es so zu kaufen gibt und erklären dir, welcher Grund welche Eigenschaften mit sich bringt.

Welchen Aquarium Bodengrund gibt es?

Für verschiedene Bewohner deines Aquariums gibt es verschiedene Bodengründe, die besonders geeignet sind. Zu diesen kommen wir gleich. Aber zuerst gehen wir durch eine Liste absoluter No-Gos, davon gibt es nämlich auch einige.

No-Go-Bodengründe

Zuerst einmal die etwas offensichtlicheren Bodengründe, die deinem Aquarium eher schaden, als guttun.

Kompost oder Gartenerde könnten mit Pilzsporen und anderen Mikroorganismen belastet sein, die das Wasser in deinem Becken belasten und verschmutzen können. Auch Blumenerde enthält eine Menge organischer Bestandteile, die Algen- und Bakteriumwachstum fördern. Mit diesen Böden kannst du dir sogar eine der gefürchteten Blaualgen-Plagen ins Becken holen.

Auch Seramis oder Blähton nehmen aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung Einfluss auf deine Wasserqualität. Während das durchaus gut gehen kann, hört man auch immer wieder Erzählungen, in denen plötzlich explosiv Algen wuchsen.

Weniger offensichtlich ist vielleicht Kalk als Bestandteil im Bodengrund. Kalk an sich ist natürlich kein Bodengrund, doch er versteckt sich oft in herkömmlichen Sand- oder Kiesmischungen. Er trübt das Wasser und verändert die Wasserqualität, was deinen Aquarienbewohnern schaden kann.

Zuletzt wollen wir noch sogenannte Soils ansprechen. Auch die können ein Schuss in den Ofen sein. Während einige Aquaristiker großartige Erfahrungen mit Soils machen, mussten andere feststellen, dass sie ständig wiederkehrende Algen- oder Bakterienplagen zu bekämpfen hatten. Soils gehören zu den aktiven Bodengründen, die deine Wasserwerte beeinflussen. Das kann gut ausgehen, oder eben nicht. Wenn du am Beginn deiner Aquaristik-Laufbahn stehst, solltest du also vielleicht eher zu passiven Gründen, wie Sand oder Kies greifen oder in kleineren Extra-Becken mit Soils beginnen.

Sand oder Kies als Aquarium Bodengrund

Sand oder Kies sind grundsätzlich die Gründe, die am häufigsten zum Einsatz kommen. Hierbei nutzt man meistens reinen Quarz-Sand oder Kies. Quarz gibt keinerlei Inhaltsstoffe ans Wasser ab, wie es etwa Kalksteine tun würden. So bleiben die Wasserwerte vom Bodengrund unbeeinflusst. Auch Lavasteinbruch gehört zu den Materialien, die deine Wasserwerte nicht beeinflussen.

Was ist eigentlich der Unterschied, zwischen Sand und Kies und warum solltest du lieber das eine oder das andere wählen? Das ist leicht zu beantworten. Sand und Kies sind unterschiedliche Korngrößen. Das heißt, dass jedes einzelne Korn nur eine bestimmte Größe aufweisen darf, um zur einen oder anderen Sorte zu zählen. Bei Sand liegt diese Größe zwischen 0,063 mm und 2 mm, Kies beginnt bei 2 mm und endet bei 63 mm, hat also eine recht große Bandbreite. Sehr feiner Sand ist für Aquarien eher ungeeignet, da sich hier der Boden verdichtet, so dass sich Fäulnisstellen bilden können. Zu grober Kies hingegen kann verhindern, dass Pflanzen gut wurzeln und so ebenfalls zu Problemen führen, es gilt also, eine Balance zu finden.

Die perfekte Balance ist auch abhängig von deinen Bewohnern. Hast du viele gründelnde Fische, zu denen zum Beispiel Welse zählen, solltest du zu Sand greifen, da diese Sorten sich hiermit wohlfühlen. Garnelen hingegen mögen feinen Kies lieber.

Neben der Korngröße ist auch die Kornform entscheidend. So reicht es nicht, im Baumarkt einfach Quarzsand zu kaufen und diesen in dein Aquarium zu kippen. Ganz abgesehen davon, dass du den Grund waschen solltest, ehe du ihn in dein Aquarium füllst, ist herkömmlicher Sand und auch herkömmlicher Kies scharfkantig. Wenn sich Welse hier in den Sand buddeln, können diese scharfen Kanten die empfindliche Haut der Tiere verletzen. Genauso kann es Garnelen mit scharfem Kies gehen. Daher solltest du immer nur zu Kies oder Sand greifen, der für die Aquaristik ausgeschrieben ist, denn diese Steinchen haben abgerundete Kanten. Es gibt sogar speziellen Garnelenkies.

Lavasteinbruch ist, wie der Name sagt, gebrochen, hat also scharfe Kanten und kommt nur für Aquascaping infrage, nicht aber, wenn du Tiere in deinem Becken halten willst.

Bodengrund Farbe

Eine optische Entscheidung kommt bei der Farbe auf dich zu. Schwarzer Bodengrund kann zum Beispiel als Untergrund für bunte Garnelen oder Fische toll wirken, vielleicht gefällt dir aber auch eine natürlichere Gestaltung in Braun- und Grautönen besser? Von sehr hellem Grund rät man oft ab, da es die Theorie gibt, dass es Fische stresst, wenn der Boden so hell ist. Außerdem verblassen dagegen oft die Farben ihrer Bewohner.

Eine Mischung aus verschiedenen, bunten Steinen ist ebenfalls möglich, zieht unserer Meinung nach aber zu viel Aufmerksamkeit auf sich, sodass unsere schönen Tierchen in den Hintergrund treten. Letztendlich ist es deine Entscheidung, wichtiger als die Farbe ist, wie oben erklärt, das Material und die Korngröße.

Schwarzer Garnelenkies als Bodengrund

Aquarium Bodengrund schichten

Hast du dich für einen Bodengrund entschieden, geht es daran, die Menge des Materials zu bestimmen. Damit Pflanzen sich gut festhalten und Tiere nach Herzenslust gründeln und wühlen können, sollte deine Grundschicht zwischen 5 und 10 cm hoch sein. Dabei musst du nicht unbedingt ein Pflanzensubstrat einsetzen, auf das du deinen eigentlichen Grund schichtest. Dieses ist irgendwann aufgebraucht und müsste gewechselt werden. Stattdessen kannst du einfach deinen Grund aufschütten und deine Pflanzen mithilfe von Flüssigdünger oder den Einsatz von Düngekugeln unterstützen.

Solltest du Sand- und Kiesflächen mischen wollen, musst du unbedingt Trennelemente einsetzen, die auch durch herumwühlende Tiere nicht überwunden werden können. Wenn Sand und Kies sich nämlich vermischen, verdichtet sich der Boden, was zu faulen Stellen führen kann.

Möchtest du Höhenunterschiede einbauen, solltest du ebenfalls auf Trennelemente setzen, denn durch Wasserbewegung und die Aktivität deiner Bewohner wird sich der Grund wie von selbst ebnen. Du kannst also Terrassen bauen, die du voneinander abtrennst, aber sanfte Hügel und Steigungen sind nicht wirklich planbar.

Tiere, die gut sind für deinen Bodengrund

Wie bereits gesagt, brauchen einige Tiere den richtigen Bodengrund, um sich wohlzufühlen. Gleichzeitig geben einige Tiere dir aber auch etwas zurück. Garnelen zum Beispiel fungieren als Putztrupp und arbeiten den Grund nach Nahrung ab. Das können Pflanzenreste sein, oder andere kleinste Partikel, die sich auf deinem Boden abgesetzt haben.

Welse und Turmdeckelschnecken lieben deinen Sandboden und sorgen dafür, dass sich keine faulen Stellen bilden können. Sie buddeln sich durch den Grund und halten ihn schön locker.

Möchtest du mehr zu den Vorteilen der einzelnen Gründe erfahren? Wünschst du dir vielleicht auch einen Beitrag, in dem wir uns mit Soils beschäftigen? Hinterlasse uns gerne einen Kommentar und wir werden versuchen, deine Fragen zu beantworten!

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