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Der Kampffisch im Portrait

von | 8. Mrz, 2023

Er ist wunderschön bunt, verhältnismäßig pflegeleicht und ein bisschen aggressiv: der Kampffisch. Er ist ein beliebter Fisch für Neulinge und alte Hasen gleichermaßen. Wir fassen heute die wichtigsten Dinge, die du über den Kampffisch wissen musst, für dich zusammen. Übrigens: Als Kampffisch bezeichnet man eine ganze Reihe von Arten. Wir betrachten grundsätzlich die Gattung, gehen aber mitunter auf einzelne Arten ein. Das kennzeichnen wir natürlich immer entsprechend.

Steckbrief: Kampffisch

Wissenschaftlicher Name: Betta
Ordnung: Kletterfischartige (Anabantiformes)
Unterordnung: Labyrinthfische (Anabantoidei)
Familie: Osphronemidae
Gattung: Kampffische
Synonyme: Kafi
Englischer Name: betta
Herkunft: Südostasien – Bali, Indonesien, Laos, Vietnam, Myanmar, Thailand Kambodscha
Größe: je nach Art bis zu 16 cm, durchschnittlich 5 bis 7 cm
Lebenserwartung: 3 bis 5 Jahre
Körperbau: klein und zierlich, Männchen mit auffälliger Schwanzflosse, Weibchen weniger auffällige Flossen
Farbgebung: Männchen in der Regel sehr farbenfroh, Weibchen viel schlichter
Nahrung: in der Wildnis hauptsächlich carnivor, im Aquarium möglichst ebenfalls anteilig carnivor
Zucht: nur im Einzelbecken möglich
Wasser: pH-Wert zwischen 5 und 8
Temperatur: 24– 28 °C
Aquariumgröße: ab 54 l

Herkunft und natürlicher Lebensraum

Der Kampffisch kommt ursprünglich aus Südostasien. Das Hauptherkunftsland ist wohl Thailand, wo bis heute Fischkämpfe beliebt sind. Der Name allerdings stammt aus Java in Indoniesen, in Thailand nennt man den Fisch Trey Krem oder Pla-Kad.

Bettas halten sich vornehmlich in flachen Gewässern wie etwa Teichen auf. Außerhalb Südostasiens findet man den Kampffisch nur in privaten Teichen und Aquarien.

Merkmale und Erscheinungsbild

Die verschiedenen Arten der Betta unterscheiden sich dramatisch in ihrer Erscheinung. Die Art Betta splendens ist eine sehr prächtige Variante, die in vielen Farben vorkommt. Dabei gibt es bei allen Bettas einen großen Geschlechtsdimorphus. Die Männchen sind in der Regel wesentlich farbenprächtiger und auch die Flossen sind größer und auffälliger.

Die meisten Betta Arten haben einen länglichen, schmalen Körper und sehr auffällige Schwanzflossen.

Haltung im Aquarium

Kampffische lassen sich hervorragend auch in Becken von etwa 50 Litern halten, solange sie allein oder höchstens als Paar gehalten werden. Genaueres zur Vergesellschaftung besprechen wir später noch.

Grundsätzlich stecken Bettas ein Revier ab, was sie dann regelmäßig abschwimmen. Je größer das Becken, desto größer ist das Revier, was dazu führen kann, dass die Fische sich schnell erschöpfen. Außerdem tauchen Bettas auf, um nach Luft zu schnappen. Sie mögen Becken, die nicht allzu tief sind und dicht mit Pflanzen besetzt sind. Auch Schwimmpflanzen, die einen Teil der Oberfläche bedecken, sind bei den Fischen beliebt. So können sie sich auch beim Auftauchen sicher fühlen.

Übrigens: Einige Bettas neigen zum Springen. Dein Becken sollte also gut abgedeckt sein. Achte auch auf kleine Lücken, wie Öffnungen für Kabel. Die kann man gut mit einem Schwamm zu stopfen.

Vergesellschaftung

Wie der Name vermuten lässt, sind die meisten Betta Arten sehr aggressiv. Sie hält man am besten nur in Einzelhaltung.

Es gibt Geschichten von Betta Zuchtstämmen, die untereinander friedlich sind, Männchen, die friedlich sind, weil sie in Kämpfen bisher unterlegen waren, aber in den meisten Fällen sind die Betta Männchen sehr territorial. Sie fechten Revierkämpfe, auch mit Weibchen und gehen unter Umständen auch andere Bewohner an.

Betta splenders gelten als eine der Arten, bei der unter Brüdern keine Kämpfe, sondern nur Drohgebärden vorkommen, doch auch hier kann es natürlich zu Revierkämpfen kommen.

Während Guppys gern genommene Opfer der Bettas sind, sind Platys und auch Panzerwelse oft genommene Gesellschaftsfische, welche für den Betta außerordentlich viel Stress bedeuten.

Wasserwerte

Kampffische mögen es gerne kuschelig warm. Daher sollten die Temperaturen idealerweise zwischen 24 und 27 °C liegen. Bei 28 bis 30 °C sind Bettas besonders aktiv, doch diese Temperaturen können sich negativ auf die langfristige Gesundheit der Fische auswirken.

Grundsätzlich kommen Bettas mit weichem und hartem Wasser klar, mögen aber besonders gern eine dGH von 5 ° bis 15 °. Der pH-Wert sollte zwischen 5 und 8, idealerweise zwischen 6 und 7,5 liegen.

Nahrung

Der Kampffisch ernährt sich in freier Wildbahn ausschließlich carnivor. Auch im Aquarium solltest du deine Bettas mindestens zu 50 % mit Lebend- oder Frostfutter füttern. Wir haben zu Frostfutter und Lebendfutter im Aquarium schon eigene Beiträge verfasst, wo wir die verschiedenen Möglichkeiten vorstellen.

Einige Bettas reagieren mit geschwollenen Bäuchen, die an Bauchwassersucht erinnern, auf rote Mückenlarven, idealerweise fütterst du also mit anderen Lebend- oder Frostfutter-Varianten.

Zucht

Die Zucht von Kampffischen ist auch für Hobby-Aquaristiker möglich. Allerdings brauchst du auf jeden Fall ein getrenntes Becken. Bei den Kampffischen kümmert sich das Männchen um die Brutpflege und verjagt das Weibchen, sobald es abgelaicht hat. Deshalb solltest du das Weibchen direkt nach dem Ablaichen aus dem Zuchtbecken nehmen. Aber der Reihe nach.

Zunächst einmal baut das Männchen ein Schaumnest, zumindest bei den meisten Bettas. Dann umschlingt es das Weibchen, während dieses ablaicht. Dabei befruchtet das Männchen den Laich. Es sammelt den Laich mit dem Maul auf und „spuckt“ ihn in das Schaumnest. Das Weibchen solltest du jetzt entfernen. Auch wenn der Laich aus dem Nest getrieben wird, spuckt das Männchen ihn wieder zurück.

Nach etwa zwei Tagen schlüpfen die Nachwuchstierchen dann. Sobald die Nachwuchstierchen eigenständig umherschwimmen, also waagerecht im Wasser stehen und in eine bestimmte Richtung schwimmen können und nicht bloß von der Strömung hin und her geschubst werden, kannst du dann auch das Männchen entfernen. Wenn du Pech hast, beginnt es nämlich nun, den Nachwuchs als Konkurrenz oder Futter zu sehen.

Ist ausreichend Bepflanzung, etwa mit Java-Moos vorhanden und gibt es keine Fressfeinde, dann kann es auch so durchauch mal ein Jungfisch schaffen. In diesem Fall solltest du die Elterntiere genau beobachten, damit es nicht irgendwann zu stressigen Kämpfen kommt. Stress gehört nämlich zu den schlimmsten Bedrohungen der Kampffische.

Fazit: der Kampffisch im Aquarium

Kampffische, oder Kafis, wie manche Aquarianer sie liebevoll nennen, sind ein rechter Hingucker und gerade in der Brutpflege sehr spannend zu beobachten. Sie haben keine besonders hohen Ansprüche an Wasserwerte und sind auch mit Frostfutter sehr zufrieden. Solange man sie keinem Stress aussetzt, sind sie perfekte, anfängerfreundliche Fische für Aquarien, in denen es nicht zu viel Gesellschaft gibt.

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