Das Axolotl ist die wohl beliebteste Amphibie der Welt, zumindest, wenn man nach Niedlichkeit geht. Der Schwanzlurch hat seine ursprüngliche Heimat in Mexiko, hat jedoch in gezüchteten Färbungen Aquarien der ganzen Welt erobert.
Steckbrief: Axolotl
Wissenschaftlicher Name: Ambystoma mexicanum
Ordnung: Schwanzlurche (Caudata)
Unterordnung: Salamanderverwandte (Salamandroidea)
Familie: Querzahnmolche (Ambystomatidae)
Gattung: Eigentliche Querzahnmolche (Ambystoma)
Synonyme: –
Englischer Name: axolotl (axolotl salamander)
Herkunft: Mexiko
Größe: durchschnittlich zwischen 23 und 28 cm, in Ausnahmen auch bis 30 und 40 cm
Lebenserwartung: bis zu 20 Jahre
Körperbau: großer Kopf, kleine Gliedmaßen, seitlich abgeflachter Ruderschwanz
Farbgebung: Wildform ist grau-braun, am Bauch etwas heller, Zuchtformen in verschiedenen Farben erhältlich, besonders beliebt leuzistisch und albinotisch
Nahrung: Krebstiere, kleine Fische, Laich von anderen Lurchen, eigener Nachwuchs
Zucht: nur unter bestimmten Vorraussetzungen möglich
Wasser: härter, pH-Wert von 7 bis 8,5
Temperatur: 15 – 21 °C
Aquariumgröße: für bis zwei adulte Tiere mindestens 80 cm Länge
Aktive Zeit: Dämmerung, Nacht
Herkunft und natürlicher Lebensraum
Axolotls kommen aus zwei Seen nahe Mexiko-Stadt. Diese Seen, namentlich der Xochimilco-See und der Chalco-See waren Teil eines Gewässerseystems, von dem heute nur noch einzelne Kanäle übrig sind. Das natürliche Vorkommen der Art ist stark zurückgegangen, so stark, dass sie nicht mehr entnommen werden dürfen. Alle privat gehaltenen Axolotls stammen also aus Nachzuchten.
Typische Merkmale
Axolotls sind vor allem wegen ihres „freundlichen“ Aussehens so beliebt als Haustiere. Ihr breiter Kopf mit dem breiten Maul vermittelt den Eindruck, das Tier würde ständig lächeln. Die Arme und Beine sind extrem kurz, es bewegt sich hauptsächlich mit seinem seitlich abgeflachten Ruderschwanz fort. Am Kopf haben die Tiere auf beiden Seiten je drei Kiemenäste. Dahinter liegen die Kiemenspalten.
Die Färbung des Wildtyps ist bräunlich oder gräulich, teilweise marmoriert, wobei der Bauch heller ist, als der Rücken. Nachzuchten gibt es in den verschiedensten Farben. Besonders beliebt ist die leuzistische Färbung. Dabei ist der Körper des Axolotl weiß, wie bei einem albinotischen Tier, die Augen sind jedoch dunkel.
Besonderheiten
Axolotl sind schon etwas ganz Besonderes. Das liegt nicht nur am Namen, der sich von den aztekischen Worten „atl“ und „xolotl“, also Wasser und dem Namen eines Gottes, ableitet. Nein, Axolotl sind in der Lage, Gliedmaßen und Organe einfach nachwachsen zu lassen. Man konnte sogar beobachten, wie sie Teile des Gehirns und ihres Herzens nachwachsen ließen.
Dieser Eigenschaft machte sie zunächst beliebt in der Stammzellen- und DNA-Forschung, ehe ihr charmantes Aussehen sie auch Aquaristik- und Amphibien-Enthusiasten in den Bann zog.
Natürlich ist der Fakt, dass Gliedmaßen nachwachsen, kein Freifahrtsschein für Tierquälerei! Behandelt eure Axolotl mit Fürsorge und artgerecht! So bleiben sie euch bis zu 20 Jahre erhalten.
Außerdem durchlaufen Axolotl keine für Amphibien sonst typische Metamorphosen. Sie verbringen im Grunde ihr ganzes Leben im Larvenstadium. Sie erreichen Geschlechtsreife und leben ihr Leben, ohne jemals ihren niedlichen Larvenkörper zu verändern. Nur größer werden sie.
Haltung und Vergesellschaftung
Axolotl sind Räuber, die sich gern an kleinen Fischen, Krebstieren und Laich vergreifen. Dabei machen sie auch vor dem eigenen Laich nicht Halt. Sie eignen sich daher nicht besonders für große Gesellschaftsbecken.
Man kann sie jedoch mit Artgenossen zusammenhalten, vorausgesetzt, man bietet ihnen genug Platz. Dabei ist zu beachten, dass sie sich hauptsächlich am Boden aufhalten, man sollte ihnen hier also genügend Fläche bieten. Für Paare sollte das Becken mindestens eine Länge von 80 cm haben, 100 cm wären besser.
Wasserwerte für Axolotl
Axolotl lassen sich gut in härterem Kranwasser halten, wenn der pH-Wert zwischen 7 und 8,5 liegt. Weicheres Wasser bekommt ihnen nicht so gut.
Temperaturschwankungen können die Amphibien bis zu einem gewissen Grad vertragen, idealerweise liegt die Temperatur aber dauerhaft zwischen 15 und 21 °C. Zu warmes Wasser lässt die Axolotl panisch werden, kaltes Wasser macht ihnen weniger aus. Tatsächlich kann bei einigen Krankheiten ein herunterregeln der Temperatur auf unter 10 °C sogar die Regeneration fördern.
Das Wasser sollte einen hohen Sauerstoffgehalt, aber keine allzu starke Strömung aufweisen. Hamburger Mattenfilter oder Außenfilter bieten sich an.
Die richtige Aquariengestaltung für das Axolotl
Der Boden sollte für Axolotl aus feinem Sand mit Körnung zwischen 1 und 3 mm bestehen. Größere Steine könnten die Tiere verschlucken, was zu einem Darmverschluss führen kann. Dieser verläuft meist tödlich.
Da sich die Tiere hauptsächlich am Boden aufhalten, sollte hier genügend Platz sein. Gleichzeitig wissen sie Höhlen und Rückzugsorte zu schätzen. Auch eine dichte Bepflanzung mögen die Urzeitwesen gern.
Nahrung
Axolotl lieben Lebendfutter. In freier Wildbahn fressen sie Krebstiere, kleine Fische und neigen sogar zum Kannibalismus. In Aquarienhaltung bietet sich deshalb Lebendfutter in Form von Regenwürmern, Mückenlarven oder sogar kleinen Futterfischen an. Mitunter lassen sich die Tiere auch an Frostfutter gewöhnen.
Zucht
Auf Grund ihrer kannibalistischen Neigungen funktioniert die Zucht nur, wenn du ein Becken bereithältst, in dem der Laich in Ruhe schlüpfen kann. Andernfalls fressen die erwachsenen Tiere ihren Nachwuchs auf, ehe er schlüpfen kann.
Wenn du allerdings ein solches Becken hast, steht einer Zucht in deinem Aquarium nichts im Wege. Und: du hilfst so im Grunde sogar, eine ganze Art am Leben zu halten. Wegen zunehmender Verschmutzung ihrer eigentlichen Heimat und der erwähnten kannibalistischen Gewohnheiten gibt es nämlich in freier Wildbahn vermutlich keine 1.000 Tiere mehr.
Axolotl für Anfänger?
Axolotl sind nicht besonders anspruchsvoll, was Wasserwerte und Aufmerksamkeit angeht. Wenn man sich ein wenig mit ihren Vorlieben beschäftigt, sind sie auch durchaus für Anfänger geeignet.
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