Manchmal folgt man einer Routine seit einem halben Jahr und es hat immer funktioniert. Plötzlich ist dein Aquarium Wasser trüb. Was ist da passiert? Was kannst du tun? Wir geben dir heute einen Überblick über die vier häufigsten Ursachen für Trübungen und wie du dagegen vorgehen kannst.
Die üblichen Ursachen lassen sich an der Farbe der Trübung erkennen. Meist ist dein Wasser entweder grünlich trüb, milchig weiß, bräunlich-gelb oder aber du siehst tatsächlich kleine Teilchen. Wir gehen die einzelnen Möglichkeiten durch, erklären dir die Ursachen und wie du die Trübung schnell wieder in den Griff bekommst.
Aquarium Wasser grün
Ist dein Aquarium Wasser trüb und grünlich, dann liegt das mit ziemlicher Sicherheit an einer Schwebealge oder einer Algenblüte. Das Gute daran ist, dass sie sich nicht an der Scheibe oder auf Dekorationen absetzen. Das heißt, dass du diese Trübung mit Wasserwechseln schnell unter Kontrolle bekommst.
Gründe für Algenblüte
Die Algenblüte kann auch entstehen, wenn du an der Pflege deines Aquariums wenig bis gar nichts geändert hast, wenn zum Beispiel durch einen Jahreszeitenwechsel nun mehr Licht auf das Aquarium fällt. Auch zu viel Pflanzendünger begünstigt Algenwachstum und eine Algenblüte.
Passe daher deine Düngergabe immer genau auf die Bedürfnisse deiner Pflanzen an. Wenn du eine CO2-Anlage im Einsatz hast, beziehe auch diese in deine Planungen ein.
Algenblüte bekämpfen
Der erste Schritt ist hier auf jeden Fall ein Wasserwechsel von 50 %. Um effektiv einen Großteil der Algen abzutöten, kannst du auch UVC-Klärer benutzen. Dieser tötet die Algen mithilfe von UV-Licht ab.
Installiere den UVC-Klärer in deinem Becken. Drossele die Durchlaufgeschwindigkeit des Wassers, wenn möglich. So ist das Wasser dem Licht länger ausgesetzt, was natürlich die Wirkung verstärkt.
Auch das Gegenteil einer Lichtkur kann bei Algen helfen. Die sogenannte Dunkelkur führst du durch, indem du dein Aquarium für zwei bis sieben Tage nicht beleuchtest und mit einem Karton oder einer Decke komplett abdunkelst. Die Pflanzen und auch die Algen können so keine Fotosynthese mehr betreiben und sterben ab.
Um deinen Pflanzen nicht zu schaden, solltest du die Kur nicht länger als eine Woche am Stück durchführen. Im Nachhinein kann es sein, dass deine Pflanzen ein wenig mehr Nährstoffe brauchen.
Ein letzter grundsätzlicher Tipp gegen Algen im Aquarium: Überprüfe die Leistung deines Filters. Ein gut arbeitender Filter kann einer Ausbreitung der Algen vorbeugen und bei der Reinigung Klärung unterstützen.
Aquarium Wasser milchig
Ist dein Wasser trüb und milchig, du erkennst aber keine Schwebeteilchen, dann liegt es an einer Bakterienblüte. Das heißt, dass sich Bakterienstämme in deinem Wasser ausbreiten. Diese brauchen eine große Menge an Sauerstoff, den sie deinen Aquariumsbewohnern wegnehmen. Sorge daher für viel Oberflächenbewegung und führe Wasserwechsel durch, um deinem Becken viel Sauerstoff zuzuführen.
In der Einfahrphase entstehen Bakterienblüten häufig, weil sich das mikrobiologische Gleichgewicht noch nicht eingependelt hat. Doch auch in länger bestehenden Aquarien können sich Bakterienblüten bilden. Im letzteren Fall liegt das meist an einem Nährstoffüberfluss. Zu viele Futterreste, eine Überdosis Dünger oder auch tote Aquariumsbewohner sind hier gefundenes Bakterien-Fressen. Zuletzt können auch mehr Sonnenlicht oder eine erhöhte Wassertemperatur die Vermehrung der Bakterien begünstigen.
Bakterienblüte bekämpfen
Wie bereits erwähnt sind regelmäßige Wasserwechsel wichtig, damit deine Bewohner nicht unter Sauerstoffmangel leiden. Wie auch bei der Algenblüte solltest du hier dein Fütter- und Düngverhalten überdenken und anpassen. Futterüberschuss, sowie mögliche tote Tiere und abgestorbene Pflanzen müssen entfernt werden. Außerdem hilft auch hier ein UVC-Klärer.
Wichtig ist, dass du auch während der UVC-Klärer seine Arbeit tut, das Wasser regelmäßig möglichst großzügig wechselst, um die toten Bakterien aus dem Wasser zu entfernen. Verbleiben die toten Bakterien zu lange im Wasser, bieten sie nur eine Nährstoffgrundlage für neue Bakterien.
Selbstverständlich hilft auch hier dein Filter weiter. Nutze sehr feines Filtervlies und wechsele es, bis die Trübung deutlich nachgelassen hat, täglich.
Aquarium Wasser trüb: bräunlich-gelb verfärbt
Bei einer bräunlichen oder gelben Verfärbung des Wassers liegt das meistens an Huminstoffen. Diese werden gerne von Wurzeln, Zapfen und Blättern abgegeben. Erst einmal die Entwarnung vorweg: Huminsäure schadet deinen tierischen Bewohnern nicht. Ganz im Gegenteil: Huminstoffe stärken sogar das Immunsystem deiner Bewohner. Schädlich sind die Stoffe erst in einer sehr hohen Dosierung, dann wäre das Wasser so stark verfärbt, dass du deine Tierchen nicht mehr sehen könntest.
Willst du die Trübung jetzt aber trotzdem loswerden, kannst du die Wurzeln, die die Huminstoffe abgeben, waschen, das heißt, du setzt sie in einen Eimer mit frischem Wasser und wechselst das Wasser so oft, bis die Wurzel keine Stoffe mehr abgibt. Jetzt kannst du sie ins Aquarium setzen.
Auch regelmäßige Wasserwechsel helfen gegen die Verfärbung, solange aber die Biomasse, die die Huminstoffe abgibt, ungewaschen im Aquarium verbleibt, kommt die Färbung immer wieder zurück.
Schwebeteilchen im Aquarium
Schwebeteilchen sorgen für eine weißliche Trübung im Wasser und sind mit bloßem Auge zu erkennen. Sie entstehen hauptsächlich durch verunreinigten Grund, also Aquariumkies und Sand. Auch Fische und Garnelen, die sich in den Boden einwühlen, können zum Aufsteigen von Schwebeteilchen führen.
Ist der Grund einmal im Aquarium, helfen nur noch regelmäßige Wasserwechsel und gründliche Einsätze eines Mulmsaugers. Auch ein guter Filter ist hier dein Freund. Du kannst die Entstehung von Schwebeteilchen am besten von vornherein unterbinden, indem du jeden Bodenbelag erst einmal wäschst. Auch industriell gewaschene Gründe können durch den Transport wieder verunreinigt sein und so zu Schwebeteilchen führen.
Ist der Bodenbelag jedoch gewaschen, bevor er in dein Aquarium gelangt, solltest du keine Probleme haben.
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