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Aquarium Filter – Funktion, Material und Reinigung

von | 28. Aug, 2021

Du fragst dich, wie wichtig ein Aquariumfilter ist und was für einen Filter du brauchst? Ein Aquarium Filter fängt auch kleinere Partikel auf, die sich mit bloßem Auge kaum erkennen lassen und reinigt dadurch sichtbar dein Becken. Aber dies ist nicht die einzige Aufgabe des Filters. Ganz im Sinne einer Aquarium Pumpe verwirbelt ein Filter das Wasser und verteilt Nährstoffe und Sauerstoff. Somit erhöht ihr mit einem Aquarium Filter nicht nur die biologische Aktivität im Becken, sondern tragt gleichzeitig zum Komfort eurer Fische und Garnelen bei. Wie Aquarium Filter funktionieren, welche Arten es gibt und alles rund um den Betrieb erfahrt ihr in diesem Beitrag. Los gehts!

Wozu ein Aquarium Filter?

Jetzt haben wir bereits erwähnt, dass ein Filter auch gleichzeitig das Wasser umwälzt. Doch würde in diesem Fall nicht eine einfache Pumpe reichen? Hier lautet die Antwort Nein, denn nur mit einem Aquarium Filter bleibt der Mikrokosmos eures Aquariums intakt. Ihr müsst euch das Ganze wie einen Kreislauf vorstellen. Die Pflanzen eures Beckens erzeugen Sauerstoff und verringern gleichzeitig die Schadstoffbildung. In gewisser Weise fungieren sie bereits als Mikrofilter. Für diesen Vorgang benötigen sie allerdings Licht und Nährstoffe. Beides könnt ihr künstlich bereitstellen. Der entstehende Sauerstoff hingegen ist überlebensnotwendig für eure Fische. Besagte Fische scheiden allerdings Kot aus und es bleiben Futterreste zurück. Und eben diese Rückstände gilt es durch einen Aquarium Filter zu entfernen. Zu den zu entfernenden Rückständen zählen allerdings auch abgestorbene Pflanzenreste.

Nitrit im Aquarium

Werden die Hinterlassenschaften der Fische und Pflanzen nicht entfernt, kommt es zu einer erhöhten Nitritbildung im Aquarium. Wenn man bedenkt, dass Nitrite auf der Liste toxischer Stoffe stehen, wird schnell klar, dass Nitrit keinen zu hohen Anteil eurer Aquariumchemie ausmachen sollte. Während Nitrit sogar zum Tod eurer Fische führen kann, ist die umgewandelte Form, nämlich Nitrat, keineswegs gefährlich. Allerdings sind für die Umwandlung zwei Dinge nötig: Bakterien, sogenannte Nitrobacter, und Ammoniak. Die Bakterien wandeln nämlich per Oxidation Nitrit in Nitrat um. Doch es wird noch etwas komplexer, denn diese Bakterien können nur durch Mikroorganismen entstehen. Und hier kommen die Aquarium Filter wieder ins Spiel, denn die Mikroorganismen entstehen auf den Filtermatten. In gewisser Weise rettet ein Filter sogar die Leben eurer Fische.

Die Aufgaben eines Aquarium Filters im Überblick

Ein Filter hat also nicht nur die Aufgabe, sichtbare Überreste aus dem Wasser zu entfernen. Ohne diese Komponente könnten die meisten Aquarien gar nicht existieren und würden kaum Leben zulassen. Damit ihr den Überblick behaltet, hier noch einmal eine kleine Zusammenfassung der Aufgaben.

  • Sauerstoffanreicherung des Wassers
  • Umwälzung des Wassers
  • Natürliche Strömung simulieren
  • Mechanische und biologische Filterung
  • Mikroorganismen erzeugen

Aqarium Filter Aufbau

Nun haben wir bereits die mechanische und biologische Filterung erwähnt und im Grunde genommen auch schon erklärt, doch wollen wir euch den Aufbau und die Funktionsweise eines Filters noch etwas genauer erklären. Im Prinzip befinden sich in den meisten Filtern mindestens drei Komponenten: Die elektrisch betriebene Pumpe, das Filtergehäuse und die Schläuche. Die mechanische Pumpe saugt das zu filternde Wasser an, erzeugt die Strömung und führt es zum Filtergehäuse. Abschließend wird das gefilterte Wasser durch den entstandenen Sog wieder abgepumpt. So weit so gut, doch die eigentliche Magie spielt sich im Filtergehäuse ab. Denn das Wasser kann auf insgesamt drei verschiedene Arten gefiltert werden: mechanisch, biologisch und chemisch. Natürlich gibt es unterschiedliche Arten von Pumpen, die jeweils unterschiedlich konzipiert sind. Auf die Besonderheiten und verschiedenen Bauformen wollen wir jedoch später eingehen.

Mechanische Filterung Aquarium

Mit dieser Art der Filterung verbindet man die herkömmliche und offensichtliche Aufgabe eines Filters. Mithilfe des Wasserstromes wird das Wasser durch Filtermatten- oder Watte geleitet. Diese Materialien können unterschiedlich fein sein und fangen dementsprechend auch Partikel unterschiedlicher Größen auf. In der Regel sollen hier Rückstände wie Pflanzenreste, Kot oder andere biologische Reste aufgefangen werden. Die mechanische Filterung besitzt somit keine Einwirkung von Mikroorganismen oder Bakterien. Bei einem Aquarium, das bereits seit einiger Zeit betrieben wird, ist die mechanische Filterung allerdings immer mit der biologischen kombiniert. Nur bei sehr neuen Aquarien besteht die mechanische Filterung alleine, da sich die Bakterien erst noch entwickeln müssen.

Im Alltag hat übrigens jeder schon einmal eine mechanische Filterung beobachtet. Beispiele reichen vom Nudelsieb über den Kaffeefilter bis hin zum Dekantieren von Wein. All diese Filterungen basieren auf mechanischen Vorgängen und nichts anderes geschieht auch in eurem Aquarium. Im Grunde gehören auch sogenannte Absorber zu der mechanischen Filterung. Diese Schwämme sind speziell auf einzelne Stoffe wie Nitrat oder Phosphat ausgelegt und binden diese entsprechend.

Biologische Filterung Aquarium

Bei der biologischen Filterung sieht es hingegen anders aus. Zwar läuft diese weitaus weniger sichtbar und mehr im Hintergrund ab, allerdings ist sie ebenso wichtig wie die mechanische. Damit diese Art der Filterung ablaufen kann, muss das Aquarium jedoch zuerst eingefahren werden. Das bedeutet, dass es genügend Zeit braucht, damit sich die Nitrobacter und Nitrosomonas entwickeln können. Hat sich erst einmal etwas Leben entwickelt, bauen diese Bakterien biologische Abfälle wie zum Beispiel Kot ab. Doch auch die Umwandlung von Nitrit in Nitrat fällt in ihren Aufgabenbereich. Als Filtermedium, auf dem sich Bakterien bilden können, verwendet man meist Schwämme oder gewisse Steinarten. Diese bieten genügend Oberfläche, um Bakterien zu behausen.

Chemische Filterung

Bei dieser Filterung entstehen immer wieder Streitigkeiten, ob es sich tatsächlich um eine Art der Filterung handelt oder nur um Wasseraufbereitung. Im Grunde handelt es sich nämlich um eine Zugabe von gewissen Chemikalien, die euer Wasser beeinflussen sollen. Dabei werden diese Stoffe mal in den eigentlichen Aquarium Filter gegeben und mal ins Wasser gekippt. Werte wie die Wasserhärte oder der pH-Wert sollen mit der Zugabe solcher Präparate beeinflusst werden. Auch ob diese notwendig sind, ist ein Streitpunkt.

Welches Filtermaterial für das Aquarium?

Wie schon bei den Filterungsarten deutlich wird, gibt es verschiedene Filtermedien. Meist sogar mehrere in einem Aquarium Filter. Dabei haben sie unterschiedliche Aufgaben, Beschaffenheiten und bestehen aus den verschiedensten Stoffen. Allerdings kann man sich merken, dass die meisten Filtermedien als Lebensgrundlage der Bakterien fungieren. Aufgrund der unterschiedlichen Eigenschaften sind auch die Anwendungsbereiche der verschiedenen Materialien eingegrenzt. Damit wir aber nicht den Rahmen dieses Beitrages sprengen, gehen wir heute nur auf Medien für den Gebrauch in Süßwasser ein.

Filtermatten

Diese Matten bestehen meist aus Polyurethan und stellen das Medium dar, welches man am häufigsten findet. Dabei müssen sie anhand der Porengröße ausgewählt werden. In Bezug darauf findet man oft die Angabe PPI, was pore per inch bedeutet und die Poren pro Zoll angibt. Dabei muss man sich diese Angabe wie folgt vorstellen: Sind mehr Poren auf einem Inch vorhanden, so ist auch der PPI-Wert größer und die Matte entsprechend feiner. Gröbere Matten hingegen besitzen einen kleineren PPI-Wert und haben entsprechend weniger, dafür aber größere Poren auf einem Inch.

Diese Kennzahl ist entscheidend dafür, ob eine Matte nur als mechanische oder auch als biologischer Filter dient und welche Tiere ihr beherbergt. Garnelen zum Beispiel können sich leicht in zu groben Filtermatten verfangen und verenden dort. Besonders für Babygarnelen ist die grobe Matte sehr gefährlich, weil sie hier eingesaugt werden. Zu kaufen gibt es solche Matten als Zuschnitt oder als Maßeinheit, die ihr dann selber zuschneiden könnt. In Zuchtanlagen und in Mattenfiltern kommt dieses Filtermedium besonders häufig zum Einsatz.

Filterwatte

Ein weiterer Klassiker ist die Filterwatte. Sie ist kinderleicht und insbesondere schnell auszutauschen und gehört ebenfalls zu den mechanischen Filtern. Da die Poren so unglaublich klein sind, bietet Watte keinen besonders guten Untergrund für Mikroorganismen. Dafür liefert sie eine umso bessere Filterung von Kleinteilen und Schwebstoffen. Die Historik dieses Filtermediums ist wohl mit Abstand die älteste, denn zu Beginn der Aquaristik stellte die Filterwatte die einzig bekannte Methode zur Filterung dar.

Aquarium Filter-Medien

Keramik- und Glasringe

Auch wenn sie häufig als Ringe verkauft werden, wäre die Betitelung als Rohr oder Röhrchen wohl besser geeignet. Hierbei handelt es sich um Glaskeramik, welches wie ein hohler Zylinder geformt ist. Man findet solche Rohre in den unterschiedlichsten Größen, doch haben sie alle eins gemein. In Aquarium Filtern sollen sie den ersten Schritt der Grobfilterung vornehmen und gleichzeitig die Bakterienbildung begünstigen. Sie sind also eine Schnittstelle der mechanischen und biologischen Filterung. Ein weiterer Vorzug ist die Wiederverwendbarkeit. Beim Reinigen kann man die Glasringe einfach auswaschen und direkt wiederverwenden.

Kunststoff als Filtermedium

Das Beispiel der Glaskeramikringe hat deutlich gemacht, dass es sich bei der ersten Schicht der Filterung meist um sehr grobe Teile handelt. Meistens werden dafür Produkte aus der Natur verwendet, doch findet man auch Kunststoffartikel auf dem Markt. Diese gibt es in jeder erdenklichen Form als Kugeln, Rohre oder Würfel. Sie dienen als Grobfilter für größere Teile und als Nährgrund für Bakterien. Wer sich allerdings mit der biologischen Abbaubarkeit von Kunststoff auseinandersetzt, wird merken, dass dieses Material nicht besonders nachhaltig ist. Wiederverwendbare Keramikröhrchen eignen sich besser und halten auch länger.

Absorber

Absorber stellen ihre eigene Kategorie dar. Denn auch unsere Klassifizierung als mechanischer Filter war nicht ganz ausreichend. Zwar erfüllen Absorber auch diesen Zweck, doch handelt es sich im Prinzip auch um eine chemische Filterung. Wenn zum Beispiel durch Zugabe von Chemikalien die Wasserhärte herabgesetzt wird, kann man keineswegs von herkömmlichen Filterprozessen sprechen. Auch Absorber gibt es in unterschiedlichsten Formen und Ausführungen, die manchmal eher chemischer Natur sind und manchmal aus Naturprodukten bestehen können.

Aktivkohlefilter

Filtermedien auf Kohlebasis reihen sich in gewisser Weise bei den Absorbern ein. Sie sind in der Regel nur zeitlich begrenzt einzusetzen und dienen als Wasseraufbereiter nach gewisser chemischer Behandlung. Bei solchen Produkten sollte man immer die Herstellerhinweise beachten und besondere Vorsicht walten lassen. Doch wenn man sich mit Kohlefiltermedien vertraut gemacht hat, kann man mit dieser Form gegen Reinigungsmittel und Medikamente vorgehen.

Torffilter im Aquarium

Ein weiteres Medium, das sich in die Nähe der chemischen Filterung begibt. Mithilfe von Torf lässt sich eine ganze Reihe an Vorzügen ausschöpfen. Als Erstes ist die Senkung des pH-Wertes zu erwähnen. Zwar könnte man dies auch mit einem Wasserwechsel oder der richtigen Verwendung von Dünger erreichen, allerdings ist dies meist aufwendiger als die Verwendung von Torf. Darüber hinaus wirkt Torf effektiv gegen unerwünschte Bakterien und verringert gleichzeitig die Karbonathärte. Auch Algen und Pilze haben bei Torffiltern keine Chance. Obendrein profitieren Pflanzen und insbesondere die Farbpracht von gewissen Fischarten enorm von Torf als Filtermedium. So ist es kein Wunder, dass Züchter den Laich ihrer Fische mit Torf vor Pilzbefall schützen.

Übrigens: ungedüngter Torf aus dem Gartenbereich des Baumarktes eignet sich ebenso für ihr Aquarium wie Torffilter aus dem Fachhandel. Bitte achtet nur darauf, dass der Torf nicht gedüngt wurde. Ist dies der Fall, können schwere Schäden in eurem Aquarium entstehen. Einziger Nachteil dieses Mediums ist, die bräunliche Färbung, die das Wasser annimmt. Zwar ist dies optisch meist nicht besonders ansprechend, doch hält man sich die Vorteile vor Augen, ist es durchaus verkraftbar.

Exotischere Filtermedien

Filtermedien werden stetig weiterentwickelt und der Markt für alternative Formen und Verbesserungen ist auf jeden Fall groß. So findet man immer wieder Neuerungen wie zum Beispiel vulkanisches Filtermaterial oder unterschiedlich gekörnte Granulate. Solche Exoten sollen meist biologische und mechanische Filterung ineinander kombinieren und schaffen dementsprechend eine besonders große Oberfläche. Wer etwas stöbert wird bestimmt den ein oder anderen unterschätzten Schatz unter den Filtermedien finden.

Was ist besser, ein Innen- oder Außenfilter?

Diese Frage lässt sich nicht so leicht beantworten, denn dies kommt ganz auf euer Aquarium und eure Vorlieben drauf an. Und natürlich gibt es auch Unterkategorien zu den Innen- und Außenfiltern. Beide sind nämlich in unterschiedlichsten Bauformen und Ausführungen erhältlich. Allerdings sind Innen- und Außenfilter nicht die einzigen Filtermethoden auf dem Markt. Um euch eine kleine Übersicht zu verschaffen, gibt es hier eine Auflistung der Unterschiede und Funktionsweisen.

Aquarium Innenfilter

Aquarium Filter, die im Inneren eines Aquarium sitzen, nennt man Innenfilter. Sie stellen meistens die kompaktere und simplere Methode dar. Das Wasser wird über eine kleine Öffnung auf der unteren Hälfte des Filters angesaugt, über das Filtermedium geführt und anschließend auf der Oberseite wieder abgegeben. Die räumliche Trennung des Ansaugens und Ausstoßens des Wassers ist entscheidend, da nur so ausreichend Sauerstoff in das Wasser gelangt. Solche Innenfilter sind sehr klein gehalten, weshalb auch die Menge des verwendeten Filtermaterials recht gering ist. Dies bedeutet allerdings nicht, dass nur kleine Aquarien mit Innenfiltern gereinigt werden können. Je nach Ausführung eignen sich Innenfilter auch für größere Becken. Zwar findet man in den meisten Innenfiltern Filtermatten, doch ist euch bei der Auswahl des Materials totale Freiheit gelassen. Einzig und allein mit dem Raummangel müsst ihr umgehen. Die Filterung ist hier entsprechend mechanisch und biologisch.

Natürlich gibt es im Fachhandel die unterschiedlichsten Kombinationsmöglichkeiten, die von integrierten Heizungen über Pumpen und sogenannte Diffusor reichen. Letztere sind übrigens dafür zuständig, zusätzlichen Sauerstoff ins Wasser abzuführen. Welche Variante ihr euch zulegen solltet, kann euch niemand pauschal beantworten. Wie immer kommt es auf eure Ansprüche und individuelle Situation an. Einzig und allein eines bleibt immer gleich: die richtige Vorsicht beim Umgang mit Strom. Eine elektrische Pumpe sitzt hier direkt im Wasser, weshalb ihr entsprechend nachsichtig sein müsst. Stromschläge, die für den Menschen unangenehm sind, können für Fische teils tödlich enden. Ist jedoch alles richtig montiert und betriebsbereit glänzt der Innenfilter meist mit einer sehr schnellen Wasserreinigung, die allerdings auch häufiger durchgeführt werden muss.

Hamburger Mattenfilter

Diese Filtervariante reiht sich bei den Innenfiltern ein und wird meist in Zuchtanlagen mit vielen Becken verwendet. Dieser Mattenfilter zeichnet sich durch die Möglichkeit besonders großer Filtermedien aus. Vorwiegend greift man hier zu Filtermatten aus Kunststoff. Dabei ist die exakte Form und die Größe beliebig anpassbar. Vom gesamten Bodenbereich bis hin zu kleinen Ecken des Beckens lässt sich alles mit einem Hamburger Mattenfilter bedecken.

Platziert man also die Filtermatten auf dem Boden wird zwischen Matte und Aquariumboden ein Rohr verlegt, welches wiederum nach oben führt. Am Eingang des Rohres wird der Schlauch einer Luftpumpe montiert, welcher dafür sorgt, das Wasser angesaugt wird. Da es sich hier um eine externe Luftpumpe handelt, muss sie nicht im Becken platziert werden. Dies spart einerseits Platz und behindert andererseits den Aquarium Filter kaum. Darüber hinaus müsst ihr euch keine Sorgen über Stromschläge machen. Die Luftpumpe nutzt nun das Luft-Hebe-Prinzip, um das Wasser durch die Matte zu ziehen und auf der Oberseite wieder auszustoßen. Folgerichtig entsteht ein kleiner Unterdruck, der das Wasser konstant verwirbelt und immer in Richtung Filtermedium zieht.

Diese Methode lässt sich kinderleicht selber bauen und eignet sich für besonders große Flächen, und sogar verschiedene Becken können durch simple Rohrkonstruktionen mit einer einzigen Luftpumpe betrieben werden. Während herkömmliche Innenfilter sehr häufig ausgewechselt und gereinigt werden müssen, ist dies bei Hamburger Mattenfiltern nicht der Fall. Sie können über ausgezeichnete Standzeiten verfügen und sehr lange betrieben werden.

Innenfilter auf luftbetriebener Schaumstoffbasis

Zwar ist der Hamburger Mattenfilter die bekannteste Variante der luftbetriebenen Mattenfilter, doch lässt sich so ein Innenfilter auf die unterschiedlichsten Arten herstellen. Die einzige Grundbedingung ist das Luft-Hebe-Prinzip, welches Wasser entgegen der Schwerkraft transportiert. Abgesehen davon braucht ihr nur noch Schaumstoffballen oder Matten, die ihr vor das Rohr platziert, welches das Wasser ansaugt. Trotz der Einfachheit und des einleuchtenden Aufbaus sollte ergänzend erwähnt werden, dass die Auswahl des Filtermaterials stark begrenzt ist und dementsprechend auch nur eine geringe Filterleistung besteht. Andererseits ist diese Methodik auch recht günstig.

Bodenfilter Aquarium

Eine weitere recht simple Ausführung des Innenfilters ist der Bodenfilter. Der Aufbau ähnelt dem des Hamburger Mattenfilters sehr. Unter dem Boden des Aquariums wird eine Filtermatte verlegt, unter welcher sich ein Rohrsystem zum Ansaugen des Wassers befindet. Mit Hilfe einer Pumpe wird das Wasser nach oben befördert. Die Ähnlichkeit liegt auf der Hand. Zwar wird hier ein sehr großer Raum verwendet und der Einbau ist schnell und einfach, allerdings gestaltet sich die Reinigung und Gestaltung des Aquariums umso schwieriger. Wer so ein System für sein heimisches Aquarium verwenden möchte, sollte auf der Hut sein. Die Reinigung ist ohne komplette Umgestaltung des Bodens kaum zu bewerkstelligen. Besonders Pflanzen werden durch Bodenfilter gefährdet.

Aquarium Außenfilter

Außenfilter finden nur Anwendung wenn Aquarien mehr als 50 Liter fassen. Alle anderen Aquarien und Becken kommen mit einem Innenfilter aus. Die exakte Platzierung des Filters spielt keine allzu wichtige Rolle, obgleich man ihn meist unterhalb des Aquariums findet. Der Aufbau hingegen gestaltet sich fast immer gleich. Über ein Rohrsystem gelangt das Wasser zu den Filtermedien. Die Materialien sind als unterschiedliche Schichten angelegt und sind meist von grob zu fein angeordnet. Auf der Oberseite ist die Pumpe verbaut, welche für die Zirkulation sorgt.

Durch diesen Aufbau entstehen diverse Vorteile. Dazu gehören die Individualisierbarkeit der Filtermedien. Je nach euren Vorlieben und eurem Bedarf könnt ihr unterschiedliche Materialien verwenden und verschieden anordnen. Euer System lässt sich also frei anpassen. Auch die Filterfläche profitiert. Diese fällt meist sehr groß aus. Des Weiteren ist eine hohe Standzeit gewährleistet und bei nötiger Reinigung müsst ihr nicht ins Becken greifen.

Zu den Nachteilen gehört allerdings das Risiko einer Leckage. Ist Der Außenfilter undicht, wird das Wasser eures Aquariums direkt in euer Haus gepumpt. Obendrein sehen die Schläuche und Rohre der Filteranlage nicht besonders schick aus und gestalten sich denkbar unhandlich.

Rucksackfilter

Der sogenannte Rucksackfilter trifft sich irgendwo zwischen Innenfilter und Außenfilter. Als eine Art Aufhängung bringt ihr diesen Filter an der Außenwand des Aquariums an. Die Schläuche zum Ansaugen liegen im Inneren des Aquariums, doch liegt das Trägermedium im „Rucksack“, der auf der Außenseite der Wand liegt. Für besonders kleine Aquarien eignet sich der Rucksackfilter allemale. Als Aquarium Filter für größere Becken ist er eher unbrauchbar.

Aquarium Filter selber bauen

Für extrem große Becken reichen selbst herkömmliche Außenfilter nicht aus. Der Fachhandel wird ihnen meist zu ganz anderen Systemen raten, die mithilfe von sogenannten Filterbecken arbeiten. Verwendung finden solche Systeme für Aquarien mit über 1000 Liter Fassungsvermögen. Solche Filter werden fast ausschließlich selbst gebaut. Im Prinzip baut man sich einen überdimensionierten Außenfilter, wenn man es so nennen möchte. Ihr nehmt euch ein leeres Aquarium zur Hand. Dann verlegt ihr zwei Rohre, eines zum An- und Absaugen des Wassers und schichtet nun euer Filtermaterial im gesamten Aquarium. Abschließend schließt ihr eine Pumpe an. Mit einfachen Luftpumpen für Aquarien werdet ihr hier jedoch nichts werden. Stattdessen verwenden die meisten Menschen Teichpumpen.

Doch gibt es nicht nur Filterbecken als interessante Alternative für Aquarium Filter. Auch sogenannte Rieselfilter oder Röhrenfilter werden verwendet. Zugegebenermaßen werdet ihr diese Varianten heutzutage kaum noch finden. Rieselfilter lassen das Wasser zum Beispiel oberhalb des Wasserspiegels zirkulieren und Röhrenfilter erhöhen die Menge des Filtermediums, indem sie die verschiedenen Materialien auf unterschiedliche Röhren verteilen.

Smarte Aquarium Filter

Mittlerweile gibt es auch computergesteuerte Filter. Diese funktionieren ähnlich wie ein Smart-Home-System und lassen sich ganz einfach per USB-Stick mit dem Computer verbinden. Dabei sind die Möglichkeiten und Vorzüge beinahe endlos. Entsprechende Filter sind meist mit den unterschiedlichsten Sensoren ausgestattet und lassen sich fast beliebig einstellen und konfigurieren. So lässt sich zum Beispiel der Grad der Verschmutzung messen und dementsprechend die nächste Reinigung planen. Darüber hinaus kann die Durchflussmenge je nach Verschmutzung angepasst werden. Meistens geschieht dies vollautomatisch, damit keine Leistungseinbrüche vorkommen.

Eine weitere interessante Neuerung stellt die 12 Stunden Bio Funktion dar. Mit dieser wird eine natürliche Wasserbewegung simuliert. So wird zu gewissen Zeiten der Filterdurchfluss und entsprechend die Wasserumwälzung verstärkt oder vermindert. Die Fische erhalten somit das Gefühl einer sich verändernden Strömung, wie es auch in der Natur der Fall ist. Allerdings gibt es je nach Modell noch viele weitere Funktionen, von denen ihr profitieren könnt und mit der Zeit werden wahrscheinlich immer mehr Neuerungen hinzukommen.

Welcher Aquarium Filter ist der Beste?

Auch diese Frage lässt sich abschließend nur schwer beantworten. Allerdings habt ihr nun eine kleine Übersicht über die verschiedenen Möglichkeiten erhalten. Auch die Vor- und Nachteile sind euch mittlerweile bekannt. Wenn ihr euch also die richtigen Fragen stellt und euch euer Wunschaquarium vorstellt, könnt ihr diese Frage ganz leicht selbst beantworten. Beachtet dabei einfach euer Budget, welches Filtervolumen ihr braucht, wie groß das Aquarium ist, ob ihr die Filtermedien wechseln wollt und ob ihr einen Außen- oder Innenfilter verwenden wollt. Für die meisten Fragen haben wir euch bereits Antworten geliefert, doch wie sieht es zum Beispiel mit der Filterleistung aus?

Wie groß muss ein Aquarium Filter sein?

Dies hängt ganz von der Filterleistung ab. Zwar liefern Hersteller nützliche Kennzahlen auf den Verpackungen ihrer Produkte und man könnte sich auch frei nach diesen richten, allerdings geht es noch etwas präziser. Dafür muss man allerdings einen Test durchführen. Dabei lässt man einen Filter Wasser von einem gefüllten Aquarium in ein leeres Becken pumpen. Während des Vorganges stoppt ihr die Zeit. Wenn ihr das Ergebnis auf eine Stunde hoch rechnet, habt ihr eure Filterleistung. Wieso sollte man sich jetzt die Mühe machen, wenn es doch Herstellerhinweise gibt? Weil sich diese Hinweise auf saubere Filter beziehen. Verschmutzt euer Aquarium Filter mit der Zeit, nimmt auch die Filterleistung ab und das Ergebnis wird verfälscht.

Jetzt habt ihr die Filterleistung errechnet und immer noch keine Antwort auf eure Frage, wie groß euer Filter sein sollte. Diese Frage lässt sich im Prinzip auch nie eindeutig beantworten. Bedenkt einfach, dass in Sachen Filter größer immer besser ist. Die Bakterien haben bei größerem Filtervolumen mehr Platz zur Entwicklung und auch die Standzeit erhöht sich. Was den Durchfluss angeht, sollte der Inhalt des Aquariums im Regelfall innerhalb einer Stunde zweimal umgewälzt werden. Wenn euer Aquarium also 20 Liter fasst, sollte euer Filter mindestens eine Filterleistung von 40 Liter / Stunde haben. Eigentlich solltet ihr immer einen Puffer von 20 % einbauen, um auf Nummer sicher zu gehen. Allerdings dürft ihr euch niemals einzig und alleine auf diese Rechnung verlassen. Beobachtet ihr eine besonders starke Verschmutzung eures Aquariums, solltet ihr eventuell auch zu einem größeren Filter greifen, denn die Verschmutzung ist stark von der Anzahl der Pflanzen und Fische abhängig.

Kann ein Filter für ein Aquarium zu groß sein?

Diese Frage lässt sich ganz klar negieren. Sofern auch das Volumen des Filtermediums größer ist, spricht nichts gegen ein großes Filtervolumen. Je mehr Oberfläche den Bakterien zur biologischen Filterung zur Verfügung steht, desto besser. Immerhin wandeln nur diese Bakterien Nitrit um und entfernen gewisse Rückstände, die normale Filtermedien nicht bedienen. Einzig und alleine die Durchflussgeschwindigkeit sollte nicht zu groß sein. Ansonsten wird euren Fischen irgendwann unwohl.

Aquarium Filter reinigen

Die Reinigung eines Filters spielt eine besonders große Rolle, wenn es um den korrekten Betrieb eines Filters geht. Ihr könnt die perfekte Mischung an Filtermedien gewählt haben, eure Durchflussmenge und das Volumen optimiert haben, aber wenn euer Filter zu dreckig ist, wird selbst euer perfekter Filter nicht ausreichen. Auf Dauer kommt es zu Verschmutzungen und im Extremfall sogar zu Krankheiten oder Fischsterben. Die Reinigung selbst sollte, sofern es sich um wieder verwendbares Filtermaterial handelt, nur mit Wasser erfolgen. Verwendet niemals Spülmittel oder andere Seifen. Diese sind keineswegs verträglich für eure Haustiere. Am besten schrubbt ihr mit einem Schwamm oder einer Bürste über eure Materialien. Erst wenn das Wasser klar aus euren Medien kommt, ist alles wieder sauber.

Wie oft muss man Aquarium Filter reinigen?

Auch hier können wir euch keine exakte Angabe geben. Dies wäre unverantwortlich und könnte für die Bewohner eures Aquariums gefährlich werden. Stattdessen solltet ihr gewisse Parameter im Auge behalten und regelmäßig überprüfen. Als Erstes solltet ihr kontrollieren, dass euer Filter überhaupt läuft. Ist dies nicht der Fall, solltet ihr schnell Hand anlegen. Nächster Punkt wäre der Durchfluss. Ist die Durchflussgeschwindigkeit bereits geringer als bei der Inbetriebnahme, läuft etwas nicht richtig. Gleichzeitig könnt ihr die Oberflächenbewegung kontrollieren. Anhand dieser könnt ihr feststellen, ob nur ein gewisser Teil innerhalb des Aquarium Filters verschmutzt ist. Zu guter Letzt gilt es, das Filtersystem auf seine Dichtigkeit zu überprüfen. Leckagen sind ein häufiges Anzeichen für Verschmutzung. Rohre und Schläuche von Außenfiltern müsst ihr meistens nicht bei jedem Waschgang reinigen. Hier setzt sich nur unregelmäßig Schmutz ab.

Aquarium Filter brummt

Geräusche bei der Verwendung eines Aquarium Filters sind vollkommen normal. Bis zu einem gewissen Grad. Und selbst wenn euer Filter einen ungewöhnlichen Lautstärkepegel annimmt, muss dies kein Zeichen für einen Schaden sein. Meistens liegt ein brummendes Geräusch an eingeschlossenen Lufttaschen. Solche Lufteinschlüsse entstehen entweder durch eine nicht gründlich durchgeführte Montage. Aber auch ein zu hoher Verschmutzungsgrad kann laute Geräusche verursachen. Vernehmt ihr hingegen ein klapperndes Geräusch, liegt dies im Motor der Pumpe und weniger am eigentlichen Filter. Entweder der Impeller läuft nicht mehr richtig oder die Schwingung des Motors sorgen dafür, dass andere Bauteile wiederholt aneinandergeraten.

Viele Menschen machen sich Sorgen über brummende oder störende Geräusche bei neueren Geräten. Diese Leute können wir allerdings beruhigen, da sich eine Pumpe erst einmal einarbeiten muss. Bis dahin wird sie leider Gottes ein wenig lauter sein. Meistens sollten diese Geräusche nach einigen Tagen bereits wieder verschwunden sein.

Handelt es sich um Verschmutzung oder Lufttaschen leistet häufig eine gründliche Reinigung Abhilfe. Bei einem beschädigten Impeller muss eine umfangreichere Reparatur her. Und wenn der Motor zu viel Schwingung verursacht kann eventuell sogar eine einfache Gummimatte unter dem Außenfilter ausreichen. Bei Innenfilter macht dies eher weniger Sinn.

Stromkosten eines Aquarium Filter

Leider zahlen die Deutschen die höchsten Strompreise ganz Europas und so muss man sich vor Augen führen, dass ein Aquarium Filter konstant Strom verwendet. Zwar kommen die meisten Geräte schon mit 20 Watt aus, allerdings summiert sich so ein Betrieb im Laufe des Jahres schnell. Gehen wir mal von einem sehr optimistischen Betrieb von 15 Watt aus. So rechnen wir die 15 Watt/h auf den gesamten Tag: 15 x 24 = 360 Watt pro Tag.

Dieses Ergebnis rechnen wir jetzt auf ein Jahr: 360 Watt/Tag x 365 Tage = 131.400 Watt. Bei einem Preis von 30 Cent pro Kilowatt ergibt das 39,3 Euro im Jahr. Wer seine monatlichen Kosten lieber niedrig hält, sollte sich darüber im Klaren sein.

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