Red Fire Garnele: Der leuchtende Farbklecks im Aquarium
Die Red Fire Garnele – auch als Red Cherry Garnele bekannt – ist eine der beliebtesten Zwerggarnelenarten in der Aquaristik. Mit ihrer intensiven roten Färbung ist sie nicht nur ein optisches Highlight, sondern auch eine pflegeleichte Art, die sich bestens für Einsteiger eignet. In diesem Artikel erfährst du alles über Herkunft, Haltung, Färbung, Zucht und Besonderheiten dieser faszinierenden Aquarienbewohnerin.
Ein Farbfeuerwerk im Wasser
Die Red Fire Garnele besticht durch ihre Farbvielfalt: Von zartem Rotorange bis zu tiefem Kirschrot ist alles dabei. Besonders in dicht bepflanzten Aquarien kommen die roten Tiere als lebendige Kontraste zum satten Grün der Pflanzen hervorragend zur Geltung. Dunkler Bodengrund verstärkt diesen Effekt zusätzlich – die Garnelen wirken hier wie kleine rubinrote Edelsteine.
Farbvariationen und Erbfestigkeit
Die Färbung ist bei Red Fire Garnelen genetisch nicht immer stabil. Gerade bei Kreuzungen mit anderen Neocaridina-Stämmen können graue oder bräunliche Nachkommen entstehen. Wer eine stabile rote Linie erhalten möchte, sollte auf reine Zuchtstämme setzen und farblich abweichende Tiere frühzeitig selektieren.
Ein spannender Aspekt der Zucht: Wenn man gezielt nur die am intensivsten gefärbten Tiere miteinander verpaart und über mehrere Generationen konsequent selektiert, kann man nach und nach sogenannte Red Sakura Garnelen züchten. Diese zeichnen sich durch eine besonders gleichmäßige, deckende und kräftige Rotfärbung aus. Mehr dazu findest du hier:
Red Sakura – Rote Taiwan Garnele (Neocaridina davidi)
Haltung: Pflegeleicht und robust
Red Fire Garnelen gehören zur Gattung Neocaridina davidi, die als besonders genügsam gilt. Deshalb eignen sie sich ideal für Aquaristik-Anfänger. Selbst Leitungswasser ist – abhängig von der regionalen Wasserqualität – oft ausreichend. Für eine noch gezieltere Kontrolle über die Wasserparameter kann eine Osmose-Anlage sinnvoll sein, ist aber nicht zwingend notwendig.
Allgemeine Informationen
- Deutscher Name: Red Fire Garnele (auch Red Cherry Garnele genannt)
- Wissenschaftlicher Name: Neocaridina davidi
- Farbform: leuchtend rot, variabel in Intensität und Musterung
- Herkunft: ursprünglich aus Asien, inzwischen weit verbreitet in der Aquaristik
- Zuchtziel: durch gezielte Selektion kann man Red Sakura-Garnelen züchten
Größe
- Weibchen: ca. 2,5–3 cm
- Männchen: ca. 1,5–2 cm
- Weibchen sind kräftiger gebaut, mit rundlichem Körper und größerem Hinterleib
Lebenserwartung
- Durchschnittlich 1,5 bis 2 Jahre
- In sehr guter Haltung mit optimalen Bedingungen sind auch 2+ Jahre möglich
Fortpflanzung und Nachwuchs
- Geschlechtsreife: ab ca. 2–3 Monaten
- Tragezeit: etwa 3–4 Wochen (je nach Temperatur)
- Anzahl der Jungtiere pro Wurf: ca. 20–40 Babys
- Bei jungen Weibchen meist weniger (10–20), später deutlich mehr
- Färbung der Jungtiere: anfangs blass, entwickelt sich mit dem Wachstum
- Zuchtverhalten: bei guten Bedingungen (Wasser, Verstecke) vermehrt sich die Art selbstständig
Wasserwerte & Haltung
- Temperatur: 18–26 °C
- pH-Wert: 6,5–8,0
- Gesamthärte (GH): 6–20 °dGH
- Karbonathärte (KH): 3–15 °dKH
- Wasserart: Süßwasser
- Besonderheit: kommt mit Leitungswasser klar, aber Osmosewasser + Aufsalzen ist optimal für Zucht
Aquariumeinrichtung
- Aquariengröße: ab 20 Liter (für kleine Gruppen)
- Bodengrund: dunkler, feiner Garnelenkies fördert Farbenpracht & ist sicher für Fühler
- Bepflanzung: viele Pflanzen & Moose (z. B. Javamoos, Christmas-Moss) bieten Verstecke & Futter
- Licht: mittel bis hell, um Pflanzenwachstum und Farben zu unterstützen
- Filterung: schwache bis mittlere Strömung, ideal mit Ansaugschutz für Jungtiere
Ernährung
- Nahrungstyp: Allesfresser
- Futter: spezielles Garnelenfutter, blanchiertes Gemüse, Laub (z. B. Eiche, Seemandelbaum)
- Wichtig: lieber zu wenig als zu viel – überschüssiges Futter immer nach 1 Stunde entfernen
- Tipp: abwechslungsreiche Ernährung fördert Gesundheit & Färbung
Vergesellschaftung
- Mit Garnelen: nur gleiche Art oder gleiche Farblinie (um Kreuzungen & Farbverlust zu vermeiden)
- Mit Fischen: nur mit friedlichen Arten, kleine Fische wie Endler Guppys oder Otocinclus
- Vorsicht bei: größeren oder räuberischen Fischen – Jungtiere können gefressen werden
- Mit Schnecken/Muscheln: unproblematisch
Geeignet für:
- Anfänger: ja, idealer Einstieg in die Garnelenhaltung
- Fortgeschrittene: ja, insbesondere für Zucht und Selektion
- Nanoaquarien: ja, ab 20 Liter mit strukturierter Einrichtung
- Aquascaping: ja, besonders bei Moosen und dunklem Bodengrund optisch sehr ansprechend
Wasserwerte im Überblick:
- Temperatur: 18–26 °C
- pH-Wert: 6,5–8,0
- Gesamthärte (GH): 6–20 °dGH
- Karbonathärte (KH): 3–15 °dKH
Der richtige Bodengrund
Ein feiner, abgerundeter Garnelenkies schützt die empfindlichen Fühler und Beinchen und erlaubt den Tieren, aktiv nach Futter zu suchen. Ihre Lieblingsbeschäftigung: den Bodengrund „abweiden“ – dabei fungieren sie ganz nebenbei als natürliche Reinigungstruppe. Alle Infos zum Bodengrund für Garnelen.
Bepflanzung & Gestaltung
Red Fire Garnelen lieben strukturreiche Aquarien mit vielen Verstecken. Besonders beliebt ist Moos – wie Javamoos oder Christmas-Moss. Es bietet nicht nur Rückzugsorte, sondern auch Futter in Form von Mikroorganismen. Weniger ist hier manchmal mehr: Wer zu viel Bepflanzung wählt, bekommt seine Garnelen seltener zu Gesicht.
Gesellschaftsfähige Mitbewohner
Die Red Fire Garnele ist äußerst friedlich und kann gut mit anderen Aquarienbewohnern vergesellschaftet werden – solange diese nicht allzu räuberisch veranlagt sind. Vorsicht ist bei Fischen wie Guppys oder Barschen geboten: Jungtiere stehen hier durchaus mal auf dem Speiseplan. Ausreichend Verstecke sind daher ein Muss.
Bei der Vergesellschaftung mit anderen Garnelenarten gilt: Neocaridina-Stämme können sich untereinander kreuzen. Wer die Farbvielfalt erhalten will, sollte auf eine getrennte Haltung achten.
Ernährung: Weniger ist mehr
Zwar gelten Zwerggarnelen als Allesfresser, doch zu reichhaltiges Füttern kann das Wasser belasten. Spezielles Garnelenfutter, Laub (z. B. Seemandelbaum, Eiche) und ab und zu Gemüse wie Zucchini oder Spinat in kleinen Mengen reichen vollkommen aus. Wichtig: Was nach einer Stunde nicht gefressen wurde, sollte entfernt werden.
Ein nützlicher Grundsatz: Lieber sparsam füttern und beobachten, wie viel wirklich gebraucht wird.
Fortpflanzung leicht gemacht
Die Red Fire Garnele ist sehr vermehrungsfreudig – perfekte Bedingungen vorausgesetzt. Bereits bei kleinen Gruppen ab zehn Tieren kann es losgehen. Weibchen erkennt man gut an der kräftigeren Statur und einer Größe von bis zu 3 cm (Männchen: etwa 2 cm). Nach erfolgreicher Paarung trägt das Weibchen die Eier unter dem Bauch. Nach etwa vier Wochen schlüpfen bis zu 40 Jungtiere – Mini-Kopien der Eltern, allerdings anfangs noch farblos.
Zuchttipp
Wer bestimmte Zuchtziele verfolgt, sollte selektiv vorgehen und farblich unerwünschte Tiere frühzeitig entfernen, um die Linie stabil zu halten – oder eben, wie oben beschrieben, über mehrere Generationen zu einer hochwertigeren Zuchtlinie wie der Red Sakura gelangen.
Fazit: Einsteigerfreundlich, farbenprächtig und faszinierend
Die Red Fire Garnele bringt Farbe, Leben und eine gewisse Ruhe ins Aquarium. Sie eignet sich hervorragend für alle, die Freude an der Beobachtung kleiner Wasserbewohner haben – ob Anfänger oder Fortgeschrittene. Mit ein wenig Pflege und Aufmerksamkeit danken sie es mit Aktivität, Fortpflanzung und einem Hauch von Magie im heimischen Becken.
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