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Zwerggarnelen sterben – was ist der Grund?

von | 10. Apr, 2022

Wenn Zwerggarnelen sterben, dann ist oft schnell Rat vonnöten. Wir zeigen dir hier die häufigsten Gründe für das Garnelensterben. Bitte beachte, dass eine Ferndiagnose immer sehr schwer ist und man nicht immer den genauen Grund findet. Manchmal gibt es für das Sterben von Zwerggarnelen auch mehrere Gründe. Wenn du sofort Hilfe benötigst, dann kannst du auch schnell ein Thema in unserem Garnelen-Forum aufmachen, hier sind viele Züchter, inklusive uns, welche dir gerne schnellstmöglich helfen.

Über die Lebenserwartung von Zwerggarnelen haben wir bereits einen Beitrag gemacht. Wenn deine Zwerggarnelen vereinzelt ein wenig früher sterben, dann ist das kein Grund zur Panik. Wenn du allerdings regelmäßig tote Zwerggarnelen im Becken hast oder sogar ein Massensterben, dann muss schnell gehandelt werden. Prüfe im Folgenden unsere Checkliste. Bitte beachte, dass unser Beitrag eine Hilfe darstellt, aber hierbei keinen Tierarzt ersetzt.

Häufigste Gründe, wenn Zwerggarnelen sterben

Hier ein kurzer Überblick für die häufigsten Gründe:

  • Alter
  • Stress
  • Eingewöhnungsprobleme
  • Nahrung
  • Bakterielle Infektionen, Pilze und Krankheiten
  • Parasiten und Planarien
  • Pflanzen
  • Wurzeln, Steine und Deko
  • Häutungsprobleme
  • Sauerstoffmangel
  • Vergiftung
  • falsche Wasserwerte
  • Vergesellschaftung

Damit du weißt, was wann zu tun ist, gehen wir nun die einzelnen Punkte Schritt für Schritt durch.

Alter von Zwerggarnelen

Die meisten Zwerggarnelen werden bis zu 2 Jahre alt. Manche sterben früher, andere werden etwas älter. Wie auch bei Menschen kann es immer vorkommen, dass ein geschwächtes Tier früher stirbt. Kritisch wird es erst dann, wenn regelmäßig Tiere sterben. Wenn die Zwerggarnelen besonders jung schon sterben, dann kannst du diesen Grund ausschließen.

Stress für Zwerggarnelen

Stress ist Gift für Zwerggarnelen. Im Beitrag Garnelen verlieren Farbe sind wir schon mal auf dieses Thema sehr ausführlich eingegangen. Versuche Stress für die Tiere möglichst zu vermeiden. Die häufigsten Gründe für Stress sind:

  • Transport
  • zu häufige oder radikale Beckenpflege
  • zu wenig Verstecke
  • Fische als Mitbewohner
  • Kampf um Nahrung
  • die falsche Nahrung
  • geschwächtes Immunsystem
  • Menschen hinter der Aquariumscheibe
  • Lärm und hektische Bewegungen
  • falsche Wasserwerte
  • zu wenig Bepflanzung

Wenn deine Tiere nicht gerade bei dir angekommen sind und so Stress durch den Transport hatten und es auch sonst besonders ruhig bei dir haben, dann sehen wir uns die nächsten gründe an.

Eingewöhnungsprobleme

Besonders nach einem Transport und in der Eingewöhnungsphase kann es kritisch werden. Hier reagiert jedes Tier unterschiedlich. Wobei man sagen kann, dass Neocaridinas relativ robust sind und Caridinas echte Diven sein können. Bei den Caridinas kommt es schon mal vor, dass man einen Stamm hat, bei dem eigentlich alle Werte passen und trotzdem sterben mehrere Tiere. Damit die Eingewöhnung mit möglichst wenig Gefahr abläuft, solltest du folgendes beachten:

  • durch ein Eingewöhnungs-Tropfset sehr langsam Tropfen für Tropfen an die neuen Wasserwerte gewöhnen
  • mit den neuen Wasserwerten nicht zu radikal von den alten Werten abweichen, du kannst einen guten Züchter immer fragen, auf welchen Wasserwerten er seine Tiere hält

Natürlich kann es auch noch andere Eingewöhnungsprobleme geben, wie beispielsweise eine fehlende Bepflanzung oder neue Mitbewohner. Diesen Gründen gehen wir später weiter nach.

Die falsche oder zu viel Nahrung

Züchter verwenden gesunde Futtermittel, die genau auf die Bedürfnisse der Tiere abgestimmt sind. Du kannst einen guten Züchter immer fragen, welches Futter er nutzt. Grundsätzlich sind Zwerggarnelen nicht besonders anspruchsvoll, aber wenn Zwerggarnelen sterben, dann kann es immer auch am Futter liegen. Es kann sein, dass dein Futter beispielsweise zu viel tierisches Protein enthält und dadurch die Tiere Häutungsprobleme haben oder einfach eine Mangelernährung entsteht, weil wichtige Stoffe im Futter fehlen. Einer der häufigsten Gründe ist aber nicht die Art des Futters, sondern die Menge. Wenn du zu viel fütterst, dann können die Zwerggarnelen die Menge an Nahrung nicht aufnehmen und das übrig gebliebene Futter belastet die Wasserwerte. Hier sollte man zum einen die Futtermenge reduzieren und zum anderen Schnecken als Gesundheitspolizei mit ins Becken setzen. Nimm Futter, welches innerhalb von einer Stunde nicht verzehrt wurde, wieder aus dem Becken raus. In unserem Beitrag Garnelen füttern leicht gemacht bekommst du einen ausführlichen Ratgeber.

Bakterielle Infektionen, Pilze und Krankheiten

Auch Zwerggarnelen werden mal krank. Meistens liegt eine bakterielle Infektion vor. Wenn eine bakterielle Infektion vorliegt und Zwerggarnelen sterben, dann sind meistens viele Zwerggarnelen betroffen. Diese müssen aber nicht alle auf einmal sterben, sondern in kurzen Abständen hintereinander sterben einzelne Tiere. Die Garnelen verhalt sich oft apathisch und träge, bevor sie von uns gehen. Für diesen Grund spricht, wenn man andere Gründe ausgeschlossen hat und die Wasserwerte ansonsten gut sind. Das erste Gegenmittel ist die Reduzierung der Keimdichte im Wasser, das gelingt nur durch radikale Wasserwechsel. Die Sauerstoffzufuhr sollte überprüft werden und ggf. muss auch der Bodengrund ausgetauscht werden. Natürlich gibt es hierbei auch Medikamente, wobei man hier immer Vorsicht walten lassen sollte und unter Umständen den Rat eines Züchters und Tierarztes einholen muss. Achte darauf, dass das Becken nicht überbesetzt ist und die Temperaturen nicht zu hoch sind. Füttere lieber weniger als mehr! Wenn es tote Garnelen im Aquarium gibt, dann müssen sie umgehend entfernt werden.

Parasiten und Planarien

Parasiten und Fressfeinde sind ein echter Albtraum für jeden Garnelenliebhaber. Sie kommen meistens unerwartet und man könnte gerne auf sie verzichten. Besonders häufig treten Planarien auf. Diese Strudelwürmer fressen liebend gerne junge Garnelen und können die Bestände im Becken stark dezimieren. Planarien erkennt man glücklicherweise mit dem bloßen Auge. Gegen Planarien gibt es zahlreiche Mittel, welche mal mehr und mal weniger gut helfen. Wer zu Chemie greift muss sich darauf gefasst machen, dass auch die Garnelen dadurch Schaden nehmen können.

Aber es gibt leider viel mehr Plagegeister im Aquarium. Häufig schleppt man sich auch mal eine parasitäre Alge ein. Auch Kiemenwürmer treten gerade bei Neocaridina Zwerggarnelen häufig auf. Hier gilt es genau zu beobachten und entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten.

Pflanzen als Übeltäter

Wenn du gerade erst neue Pflanzen ins Becken gesetzt hast, dann kann auch hier der Grund zu suchen sein. Die Gründe können vielfältig sein. Die Pflanzen können Rückstände von Dünger und Schwermetallen aufweisen. Natürlich können Pflanzen auch unerwünschte Parasiten mit einschleppen. Die beste Variante ist, die Pflanzen erstmal unter Quarantäne zu stellen und zwei Wochen zu wässern. Auch ein Bad in Sprudelwasser hilft, unerwünschte Gäste loszuwerden.

Ein heiß diskutiertes Thema sind auch einige Pflanzenarten wie beispielsweise Anubias, welche im Verdacht stehen für die Zwerggarnelen schädlich zu sein. Prüfe immer, ob die gewählte Pflanzenart und auch die richtige für Zwerggarnelen ist und verzichte im Zweifelsfall auf sie.

Wurzeln, Steine und Deko

Auch wenn Wurzeln, Steine und Deko das Aquarium erst zu einem Hingucker machen, so können sie auch viel Schaden anrichten. Wurzeln können beispielsweise Giftstoffe und Metalle eingeschlossen haben und diese dann ans Wasser abgeben. Auch Steine können im Innern Metalle enthalten. Gerade Dekoration aus Kunststoff kann Weichmacher und andere Giftstoffe enthalten. Wenn du gerade neue Dekoration ins Becken gebracht hast und die Zwerggarnelen sterben, dann kann auch hier die Ursache liegen. Bei Wurzeln kann ein vorheriges Auskochen und Wässern helfen.

Häutungsprobleme

Die Häutung der Zwerggarnele ist besonders anstrengend. Wenn hierbei Zwerggarnelen sterben, dann muss man sich immer fragen, warum hat die Häutung nicht geklappt. Leider sind auch hier wieder die Gründe vielfältig. Zum einen kann das am Futter liegen, zum anderen auch beispielsweise an einer Schockhäutung durch falsche Wasserwerte. Aber auch ein fehlender Rückzugsort zur Häutung in Form von Verstecken kann ein fatales Ende für die Zwerggarnele nehmen.

Sauerstoffmangel

Hier ist meistens wieder die Ursache bei den Pflanzen zu suchen. Wenn diese nicht ausreichend Licht bekommen, dann produzieren sie vermeintlich auch nicht genug Sauerstoff. Beobachtest du, dass morgens immer tote Garnelen im Becken liegen, dann kann es auch sein, dass die Pflanzen in der Nacht den vorhandenen Sauerstoff verbrauchen. Über bewegtes Wasser, durch einen guten Wasserfilter und durch einen Sprudelstein kann man die Sauerstoffzufuhr erhöhen.

Vergiftung

Garnelen sind sehr empfindlich, gerade wenn es um Giftstoffe geht. Das kann der Restdünger aus einer Pflanze sein, die Schwermetalle aus alten Wasserrohren, ungewaschene Hände und vieles mehr. Im besten Fall nutzt du zur Wasserproduktion eine Osmoseanlage. Dieses Osmosewasser salzt du hinterher für deine Zwerggarnelen entsprechend der jeweiligen Art auf. So umgehst du Schwermetalle, Chlor und Silikat aus Wasserleitungen. Pflanzen werden vorher zwei Wochen gespült. Deine Hände sind immer gewaschen, wenn du im Becken rumhantierst. Und Achtung, wenn du Hunde oder Katzen hast und diese Medikamente oder beispielsweise ein Anti-Zeckenmittel bekommen, dann reicht reines Händewaschen nicht. Das Gift haftet in deiner Haut und wird ins Becken gegeben. Die Tiere reagieren äußerst empfindlich hierauf und die meisten Zwerggarnelen sterben.

Falsche Wasserwerte

Neben einer guten Beckenhygiene durch Wasserwechsel solltest du auch die richtigen Wasserwerte bieten. Hier musst du unterscheiden, welche Zwerggarnelen du besitzt. Caridinas brauchen beispielsweise sehr weiches Wasser, wobei Neocaridinas mit weichem bis hartem Wasser sehr gut zurechtkommen. Informiere dich über die optimalen Haltungsbedingungen, nutze eine Osmoseanlage und salze das Wasser auf die bestmöglichen Werte auf. So fühlen sich deine Zwerggarnelen wirklich wohl. Du solltest immer folgende Werte messen:

  • pH-Wert
  • GH-Wert
  • KH-Wert
  • Leitwert

Neben diesen Werten gibt es auch andere interessante Parameter, wie beispielsweise Nitrit und Nitrat. Wenn du dein Becken gerade frisch angelegt hast und es noch nicht lange einläuft, dann könnte es sein, dass du hohe Nitritwerte hast. Hier solltest du vor dem ersten Besatz mit Zwerggarnelen unbedingt den Nitrit-Peak abwarten.

Vergesellschaftung

Auch wenn du in deinem Aquarium nur kleine Fische einsetzt, welche höchsten Babys der Zwerggarnelen fressen können, so kann das dennoch zu enormen Stress für die Tiere führen. Die beste Garnelenhaltung ist immer die Einzelhaltung mit Schnecken und wenn überhaupt pflanzenfressenden Fischen. In unserem Ratgeber: Welche Fische vertragen sich mit Zwerggarnelen? haben wir mehr zum Thema zusammengetragen.

Fazit zu Zwerggarnelen sterben

Wie du siehst gibt es unzählige Gründe, wenn Zwerggarnelen sterben. Damit du möglichst schnell die Ursache finden kannst, hilft es auch immer jemanden mit Erfahrung zu befragen. Gerne kannst du deine Probleme in unserem Forum besprechen. Hier wird dir hoffentlich schnell geholfen. Tierärzte sind eigentlich bei kranken oder sterbenden Tieren eine gute Anlaufstelle, leider zeigt die Erfahrung, dass sich die meisten Tierärzte mit Zwerggarnelen nicht sehr gut auskennen. Daher kann es mitunter auch Sinn ergeben, sich an einen Züchter zu wenden. Wenn du Fragen zum Thema hast, dann freuen wir uns über deinen Kommentar.

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