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Aquarium Wasserwechsel – So einfach kann es gehen!

von | 28. Aug, 2021

In der Natur steht Wasser niemals still. Sei es die Meeresströmung, die Fließrichtung eines Flusses oder durch den Zufluss eines Sees. Überall gibt es Mechanismen, die das Wasser in einem biologischen System austauschen. Dementsprechend müssen auch im Aquarium Wasserwechsel erfolgen. Somit simuliert ihr nicht nur eine natürlichere Umgebung für eure aquatischen Haustiere, sondern sorgt auch für ein gesundes biologisches Gleichgewicht. Doch dies ist leichter gesagt als getan und um das Thema Wasserwechsel im Aquarium ranken sich viele Mythen und Missverständnisse. Damit ihr diese Aufgabe mit Bravour meistert, geben wir euch hier eine Einführung in das Thema und nützliche Tipps rund um den Wasserwechsel.

Warum Wasserwechsel im Aquarium?

In einem vorangegangenen Beitrag haben wir uns mit dem Aquarium Filter beschäftigt. Nun haben wir breitläufig erklärt, wie dieser das Wasser rein hält. Jetzt erübrigt sich folgende Frage: Wieso sollte ich im Aquarium Wasserwechsel durchführen, wenn ich so viel Arbeit in den Filter gesteckt habe? Diese Frage ist leicht zu beantworten, denn ein Filter ist kein Allheilmittel. Zwar sorgt er für eine biologische Filterung und verringert den Anstieg des Nitritwertes in eurem Aquarium massiv, doch kann selbst der beste Filter mit der Zeit nichts gegen Algen, größere Verschmutzungen oder eine erhöhte Nitritbildung ausrichten. Zusätzlich dazu werden nicht alle Kot- oder Pflanzenrückstände von dem Filter erfasst. Allerdings sind nicht alle anfallenden Stoffe schädlich. Nitrat zum Beispiel ist kein besonders giftiger Stoff für eure Fische und auch mit Phosphat können sie gut umgehen. Und trotzdem sind sie in zu hoher Konzentration schädlich für das biologische Gleichgewicht

Mit einem Wasserwechsel sorgt ihr also für eine ausgewogene Nährstofflage und entsorgt und verdünnt Schadstoffe. Die kleinen Rückstände, die nach einem Wassertausch bleiben, können problemlos vom Filter und den Pflanzen abgebaut werden. Auch Algenbildung beugt ihr effektiv mit einem Wasserwechsel vor.

Aquarium Wasserqualität – wie wird sie beeinflusst?

Bereits angedeutet haben wir, dass Fische Kot ausscheiden und dieser die Qualität des Wassers maßgeblich beeinflusst. Und selbst Algen und Pflanzen leisten ihren Beitrag. Doch die Liste hört hier bei Weitem nicht auf. Im Grunde bedient das komplette System eures Aquariums gewisse Aufgaben, die die Qualität des Wassers verändern und beeinflussen.

Aquarium Fische

Die Fische müssen gefüttert werden und dementsprechend werden auch immer Kleinstteile zurückbleiben. Wenn dies nicht durch übersehendes oder vergessenes Futter geschieht, dann spätestens durch die Ausscheidung nach der Verdauung. Insbesondere Phosphat und Nitrat gelangen somit in das Wasser des Aquariums, welche das Algenwachstum enorm beschleunigen. Allerdings hängt die Menge und somit auch die Häufigkeit des Wasserwechsels stark von der Anzahl der Fische ab. Weniger Fische benötigen weniger Futter und dementsprechend weniger Fremdstoffe gelangen in euer kleines Ökosystem.

Aquarium Pflanzen

Verständlicherweise gehören die Bewohner eures Aquariums zu dem Teil, der für gewisse Verschmutzungen sorgt und sich somit quasi selbst gefährdet. Ganz anders sieht es jedoch mit Pflanzen aus. Speziell schnell wachsende Pflanzenarten eignen sich hervorragend, um die Wasserqualität im Aquarium zu stabilisieren. Dies geschieht über die Aufnahme von überschüssigen Nährstoffen. Wenn eine Pflanze von Natur aus schneller wächst als andere, wird sie folglich auch mehr Nährstoffe benötigen. Die Wasserpest zum Beispiel gilt als Königin der schnell wachsenden Pflanzen. Ihr lateinischer Name ist Egeria densa und sie ist in fast jedem Aquarium und Fachhandel zu finden. Dabei wächst sie nicht nur unglaublich schnell, sondern ist auch noch besonders leicht zu pflegen.

Das Ungleichgewicht der Nährstoffe auszugleichen hat gleichzeitig den attraktiven Effekt, dass Algen weniger Nährgrund haben, sich zu entwickeln. Doch selbst wenn ihr euer Aquarium mit der Wasserpest vollstopft, wird irgendwann, wenn auch weitaus später, ein Ungleichgewicht entstehen. Wasserwechsel im Aquarium bleiben also nach wie vor wichtig.

Die unerwünschten Nährstoffe gelangen allerdings nicht nur über das Futter der Fische in euer Becken. Auch Dünger enthält gewisse Nährstoffe, die nur zum Teil aufgenommen werden können oder überhaupt nicht in diesen Mengen benötigt werden. Als Erstes ist zum Beispiel Eisen zu nennen. Wenn also ein Überschuss an gewissen Nährstoffen entsteht, werden eure Pflanzen langsamer oder gar nicht wachsen und stattdessen Algen blühen. Abschließend ist also auf eine nicht zu dichte, aber auch nicht zu lichte Bepflanzung eures Aquariums hinzuweisen.

Licht

Licht ist ein weiterer natürlicher Faktor, der die Wasserqualität beeinflusst. UV-Licht, egal ob künstlich oder natürlich ist eine unglaublich wichtige Nährstoffquelle und ist maßgeblich für das Wachstum und die entsprechende Aufnahme von Nährstoffen. Wachsen die Pflanzen schneller, werden mehr Nährstoffe benötigt und das Gleichgewicht verschiebt sich entsprechend schneller. Folgerichtig sorgt mehr Lichteinstrahlung also auch für die Notwendigkeit für häufigere Wasserwechsel im Aquarium.

Temperatur

Zusätzlich dazu spielt die Temperatur eine wichtige Rolle. Liegen diese in höheren Bereichen, beschleunigt sich auch der Metabolismus eurer Fische sowie der Nährstoffbedarf eurer Pflanzen. Während Licht also nur Pflanzen beschleunigt, stellt die Temperatur eine Schnellstraße für den Nährstoffbedarf dar. Wenn ihr zum Beispiel die Temperatur eures Aquariums um 2 Grad erhöht, dann verdoppelt sich auch die Geschwindigkeit des Stoffwechsels und es werden entsprechend mehr Nährstoffe benötigt. Natürlich zieht dies auch ein schneller entstehendes und stärker ausfallendes Ungleichgewicht nach sich.

Wie oft Wasserwechsel Aquarium?

Bei dieser Frage trennen sich die Gemüter. Und das zu Recht, denn eine pauschale Antwort gibt es nicht. Wie oft ein Aquarium Wasserwechsel braucht, hängt schlichtweg von zu vielen Werten ab. Diese Werte und insbesondere die Geschwindigkeit, mit der sie sich verändern, hängt wiederum von der Menge und Art der Fische und Pflanzen ab. Und selbst wenn ihr eure perfekte Wasserzusammensetzung ausgerechnet habt, wird der Nachweis darüber unglaublich schwierig, denn Tests, selbst wenn sie aus dem Fachhandel kommen, sind nicht präzise genug.

Wie wir bereits erwähnt haben, ist Nitrit giftig und sollte auf jeden Fall vermieden werden. Testet ihr also euer Wasser und könnt Nitrit nachweisen, egal in welcher Form, wird auf jeden Fall ein Wasserwechsel fällig. Nitrat und Phosphat hingegen sind nicht giftig und bis zu einem gewissen Grad sogar überlebensnotwendig. Auf der anderen Seite genießen auch Algen eine hohe Phosphat- und Nitratkonzentration im Wasser. Stellt ihr also Algenbildung fest, ist es Zeit für einen Wasserwechsel. Jedoch kann dieser Wert auch ohne Algenbildung unerwünscht hoch ausfallen. In diesem Fall habt ihr genügend schnell wachsende Pflanzen platziert und sparsam gefüttert. Dementsprechend wird ausreichend Nitrat und Phosphat aufgenommen. Dennoch könnte es an anderer Stelle hapern. Selbst Stoffe wie Eisen oder Kohlenstoff können zu Verunreinigungen führen.

Damit nicht zu viel Verwirrung entsteht, geben wir euch dennoch eine kleine Faustregel. Für herkömmliche Hausaquarien geht man von einem Wechselzyklus von etwa 14 Tagen aus, bei dem ungefähr 30 % des Wassers ausgetauscht wird. Bei Aufzuchtanlagen oder bei besonderen Fischarten weicht dieser Wert natürlich entsprechend ab. Wenn euch ein solcher Wasserwechsel zu viel des Guten ist, gibt es auch Aquarianer, die auf regelmäßigere, aber dafür kleinere Wasserwechsel im Aquarium schwören. Aber keine Angst! Mit der Zeit werdet ihr den Dreh raushaben und den richtigen Zeitpunkt schon mit bloßem Auge erkennen. Ganz wie die Profis.

Aquarium Wasserwechsel – die richtige Menge ist entscheidend

Einen Wasserwechsel im Aquarium durchzuführen bedeute nicht gleich das gesamte Wasser wegzukippen und neues nachzugießen. Immerhin handelt es sich um ein kleines Ökosystem. Deshalb ist es besonders wichtig, auf die richtige Menge an Wasser zu achten, die man auswechselt. Bei wöchentlichen bis 14-tägigen Wechseln nimmt man als Faustregel 25 % – 30 %. Natürlich bezieht sich dieser Wert hauptsächlich auf Süßwasserbecken mit einer normalen Fisch- und Pflanzendichte. Wenn euer Aquarium besonders voll ist, kann auch bis zu 50 % des Wassers gewechselt werden. Bei reinen Pflanzenaquarien ist sogar ein Wechsel von bis zu 90 % möglich und teilweise sogar nötig. In der Regel sollten zumindest Stoffe wie Nitrit nach dem Wasserwechsel nicht mehr erkennbar sein.

Kann man zu viel Wasser wechseln?

Definitiv! Fische fühlen sich in bestimmten Umgebungen wohler als in anderen und mit der Zeit gewöhnen sie sich an die Bedingungen. Zwar gibt es in der Natur Strömungen, die das Wasser wechseln, doch geschieht dies niemals schlagartig. Dementsprechend solltet ihr auch zu Hause niemals das Wasser vollständig austauschen. Nur in besonderen Fällen oder gegen Krankheiten und Schädlingsbefall wird mit einem Wasserwechsel von über 50 % gearbeitet. Diese Maßnahme ist sehr radikal und darf nur in Notfällen und mit Erfahrung durchgeführt werden, ansonsten leiden eure Haustiere unnötig unter den neuen Bedingungen.

Aquarium Wasserwechsel – Die Anleitung

Einen Wasserwechsel durchzuführen ist im Grunde genommen recht einfach und kann mit wenig Werkzeug und einigen Handgriffen im Handumdrehen erledigt sein. Die routinierte Vorgehensweise werdet ihr schnell übernommen haben, wenn ihr euch an diese Schritte haltet. Im Regelfall dauert so ein Vorgang nicht länger als 20 Minuten, obwohl diese Angabe natürlich von der Größe des Aquariums abhängt.

Materialien zum Wasserwechsel im Aquarium

Werkzeug Aufgabe
Schlauch An- und Absaugen des Wassers
Mulmglocke Reinigung des Bodens
Eimer Auffangen des abgeführten Wassers
Scheibenmagnet / Schaber Reinigen der Wände
Lappen / Handtuch Aufsaugen von verschüttetem Wasser

Schritt 1 – Vorbereitung

In diesem Schritt geht ihr sicher, dass die Elektronik eures Aquariums ausgeschaltet ist. Insbesondere Filter und Heizung laufen mit einer hohen Wattzahl und können zu unangenehmen und gefährlichen Stromschlägen führen. Als Nächstes legt ihr euch eure Materialien bereit und legt ein Tuch unter. Selbst mit viel Erfahrung und Geschick werdet ihr nicht um ein wenig verschüttetes Wasser herumkommen.

Schritt 2 – Die Reinigung der Scheiben

Mit dem Scheibenmagnet oder einem geeigneten Schaber schabt ihr nun die entstandenen Algen von der Scheibe ab. Zwar sind diese nicht als eindeutige Schädlinge zu identifizieren, doch stören sie die freie Sicht auf Flora und Fauna des Aquariums. Zusätzlich dazu sorgen Algen in größeren Mengen zu einer erhöhten Nährstoffaufnahme, was die Wasserqualität beeinflusst. Je nachdem wie häufig ihr im Aquarium Wasserwechsel durchführt, müssen die Scheiben nicht immer mitgereinigt werden. Wenn ihr einen Schaber verwendet, setzt ihr diesen schräg an und führt anschließend kräftige, aber keine ruckartigen Bewegungen durch. Mit einem Magneten könnt ihr in Kreisen vorgehen.

Schritt 3 – Wasserwechsel mit Mulmglocke

Die Mulmglocke eignet sich besonders für zwei Dinge: die Kombination von Wasserwechsel- und Reinigung sowie speziell der Reinigung des Bodens. Dabei fahrt ihr mit der Mulmglocke einfach über den Boden. Diese Glocken sind im Prinzip nichts weiter als ein Aufsatz für den Schlauch. Zwar würde sich diese Arbeit auch mit dem Schlauch durchführen lassen, jedoch ist eine Mulmglocke weitaus handlicher. Wer den Boden nicht reinigen möchte, kann für grobe Teile auch einfach mit dem Kescher durchs Wasser fahren oder grobe Teile mit einer Pinzette aufsammeln. Das Wasser wird entweder mit dem Mund, mit speziellen Aufsätzen für den Wasserhahn oder aber mit Pumpen angesaugt. Die Aufsätze für den Wasserhahn befördern das abgesaugte Wasser dabei direkt in den Abfluss, sodass kein Eimer nötig ist. Die kostenlose Variante aus eigener Lungenkraft erklären wir im nächsten Schritt.

Schritt 4 – Aquarium Wasserwechsel mit dem Schlauch

Nun kommen wir zur eigentlichen Aufgabe: dem Wasserwechsel. Nachdem ihr ein wenig Vorarbeit geleistet habt, stellt ihr euch den Eimer bereit und hängt das eine Ende des Schlauches in besagten Eimer und das andere in das Aquarium. Zu beachten ist allerdings, dass der Eimer weit unter dem niedrigsten Punkt des Wassers liegt, denn hier kommt die Schwerkraft zum Einsatz. Nun haltet ihr das Ende im Aquarium fest und saugt kurz und kräftig an dem anderen. Wenn das Wasser den höchsten Punkt des Schlauches überwunden hat, entsteht ein Sog und die physikalischen Kräfte erledigen den Rest. Nun könnt ihr bequem zuschauen, wie das Wasser ganz von alleine in den Eimer läuft.

Doch solltet ihr diesen Vorgang nicht unbeaufsichtigt ablaufen lassen. Schnell ist mal ein kleines Lebewesen eingesaugt und dies gilt es auf jeden Fall zu verhindern. Ein durchsichtiger Behälter hilft dabei, die Übersicht zu behalten. Wenn es mal knapp wird, haltet ihr das Ende, welches im Eimer liegt, einfach mit eurem Daumen zu und vertreibt den Fisch. Durch den Daumen wird der Wassersog gestoppt, allerdings nicht unterbrochen. Alternativ reicht auch ein Stück Stoff vor dem Eingang des Schlauches.

Davor Wasser zu verschlucken müsst ihr natürlich keine Angst haben. Wäre das Wasser eures Aquariums so dreckig, dass es für euch gefährlich würde, könnten eure Fische auch nicht überleben. Stellt euch das Ganze einfach wie die Feuerprobe auf dem Weg zum Aquarianer vor, denn jeder Besitzer von Fischen hat schon ein Mal versehentlich das Wasser seines Aquariums probiert.

Übrigens: Wenn ihr den Schlauch auf der richtigen Höhe anbringt, stoppt der Saugvorgang automatisch, sobald die von euch gewählte Menge an Wasser abgesogen wurde.

Schritt 5 – Wasser nachfüllen

Nun gilt es Wasser nachzufüllen. Dabei füllt ihr einfach die richtige Menge in den Eimer. Natürlich erst, nachdem ihr ihn entleert habt. Das Wasser gilt es nun entsprechend aufzubereiten, denn es ist sehr wichtig, dass das nachzufüllende Wasser zumindest eine ähnliche Temperatur wie das Aquarium hat. Bis zu 2 Grad Celsius Temperaturunterschied sind ohne Probleme zu verkraften, alles darüber oder drunter sollte entsprechend bearbeitet werden. Wenn ihr das Wasser nachkippt, solltet ihr möglichst schonend und langsam vorgehen, andernfalls verschreckt oder verletzt ihr eure Fische. Um die Verwirbelung es Bodens zu verhindern, könnt ihr einen kleinen Teller auf den Boden des Aquariums stellen.

Aquarium Wasserwechsel-Tricks

  1. Abgesaugtes Wasser wiederverwenden: Das Wasser eignet sich vielleicht nicht mehr für eure Fische, doch könnt ihr Zimmerpflanzen mit diesem Wasser gießen oder es später zur Reinigung eures Filters verwenden
  2. Chlor und Kupfer im Wasser verhindern: Bei alten oder dreckigen Leitungen kann es zu Chlor- oder Kupferverschmutzungen kommen. Gegen Kupfer dreht ihr den Wasserhahn einfach auf und wartet ein paar Sekunden. Gegen Chlor reicht es aus, dass ihr das Wasser stark verwirbelt oder einige Minuten stehen lasst. Das Chlor setzt sich mit der Zeit ab.
  3. Gießkanne zum Nachfüllen: Eimer oder Wannen sind oft unhandlich und wenn man größere Mengen Wasser auskippt, verliert man schnell die Kontrolle. Eine Gießkanne leistet einem dabei weitaus bessere Dienste. Mit einem Aufsatz für die Kanne kann sogar auf den Teller auf dem Boden verzichtet werden.
  4. Gasblasenbildung vermeiden: Beim Befüllen solltet ihr auf möglichst wenig Schwung achten. Verwirbelt das Wasser zu schnell oder entsteht zu viel Druck, führt es im schlimmsten Fall zur Gasblasenbildung im Blut der Fische. Ein unschöner Gedanke, wenn man bedenkt, dass man seinen Haustieren etwas Gutes tun möchte.

Welches Wasser fürs Aquarium?

Wenn ein Aquarium so empfindlich ist, dann wird doch bestimmt auch speziell aufbereitetes Wasser notwendig sein, um es nachzufüllen oder? Im Grunde genommen stimmt dies so nicht. Wie bereits erwähnt, sollte man zwar auf einen geringen Chlor- und Kupferanteil achten, doch ist die Verwendung von Leitungswasser für Süßwasserfische vollkommen ungefährlich. Wenn ihr es wünscht, könnt ihr dem Wasser natürlich gewisse Dünger zugeben. Nur in sehr speziellen Fällen benötigt ihr eine Osmoseanlage oder andere Hilfsmittel zur Wasseraufbereitung.

Aufbereitung des Wassers

Sollte euer Aquarium etwas anspruchsvoller ausgestattet sein, werdet ihr nicht um die Bearbeitung des Wassers herumkommen. Wenn ihr zum Beispiel ein Weichwasseraquarium besitzt, sollte auch nur weiches Wasser nachgefüllt werden. Weiches Wasser ist eine Mischung aus herkömmlichem Leitungswasser und Umkehrosmose- oder Regenwasser, welches mit einem Kohlefilter bearbeitet wurde. Diese Bearbeitung kann recht zeitintensiv sein und sollte gut geplant werden, damit das benötigte Wasser zum richtigen Zeitpunkt bereitsteht. Zusätzlich dazu solltet ihr Schleimhautschutzmittel zugeben, damit die empfindlichen Schleimhäute der Fische nicht gereizt werden. Alternativ zum Verschneiden von Osmosewasser könnt ihr reines Osmosewasser nehmen, welches mit Aufhärtesalzen aufgehärtet wird.

Aquarium Wasserwechsel und Filterreinigung kombinieren?

Wenn man sich schon die Hände im Aquarium dreckig macht, kann man den Filter doch auch noch sauber machen. Das alte Wasser lässt sich ja direkt wiederverwenden. Diese Annahme ist nur bedingt richtig. Im Aquarium Filter leben spezielle Bakterien, auf die das Ökosystem eures Beckens angewiesen ist. Diese Bakterienstämme werden bei einer Säuberung natürlich entfernt und müssen sich erst wieder neu entwickeln. Das Gleiche geschieht in gewisser Form auch beim Wasserwechsel. Wenn ihr also zu der Sorte gehört, die lieber gründlich putzt und viel Wasser wechselt, solltet ihr die beiden Vorgänge trennen. Bei kleineren Wechselvorgängen und nicht so gründlichen Filterreinigungen sollte die Kombination der beiden keine Probleme darstellen.

Wie sollten die Wasserwerte im Aquarium sein?

Auch hier gibt es keine pauschale Antwort. Die Wasserwerte hängen nämlich von den beherbergten Fischen und Pflanzen sowie von der Größe des Beckens ab. Bereits erwähnt haben wir, dass Nitrit zu keinem Punk nachweisbar sein sollte. Allerdings solltet ihr auch den Härtegrad, welcher den Anteil von gewissen Mineralien angibt, sowie den pH-Wert im Auge behalten. Zu viel Calcium oder eine zu saure Umgebung ist keineswegs angenehm für die Fische. Auf der anderen Seite stehen natürlich die wichtigen Nährstoffe wie Kalium, Eisen, Mangan und Kohlenstoff. Sind diese Stoffe nicht vorhanden, wird es problematisch. Deshalb ist es ungemein wichtig, dass ihr euch über eure Fische und Pflanzen informiert und diese stets im Auge habt. Mit den richtigen Wasserwerten werdet ihr glückliche Aquarienbewohner haben.

Fische vergiften durch Wasserwechsel

Wer die Werte und Hygiene seines Aquariums aus den Augen verloren hat, sollte nicht direkt zu radikalen Maßnahmen greifen. Wahrscheinlich haben sich die Fische nämlich schon an ihre neuen ungepflegten Lebensbedingungen gewöhnt und haben sich hierauf eingerichtet. Lediglich drastische Veränderungen stellen ein Extrem dar, welches Fische in den meisten Fällen nicht verkraften. Entweder ihr gewöhnt die Fische langsam an eine neue Umgebung, oder aber ihr vollzieht mehrere kleine Wasserwechsel, um diesen Effekt zu simulieren. Wenn ihr zu drastisch vorgeht, kann es schwere Folgen und in einigen Fällen sogar zum Vergiftungstod der Fische führen.

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